NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
Der Euro tat sich zur Wochenmitte schwer, eine klare Richtung zu finden. Zunächst hatte die schwache Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone den Kurs auf ein Tagestief von 1,0826 Dollar absacken lassen. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Währungsraum war auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten gesunken. Ökonomen hatten hingegen mit einem stabilen Wert gerechnet. Vor allem die Daten aus Deutschland enttäuschten.
"Nach dem überraschend deutlichen Rückgang im Juni sind die schwachen PMI-Daten für Juli eine weitere herbe Enttäuschung", kommentierte Robin Winkler, Deutschland-Chefvolkswirt der Deutschen Bank. "Der Einkaufsmanagerindex deutet an, dass die Frühjahrsbelebung der deutschen Wirtschaft im Sommer vorerst zum Erliegen gekommen ist." Der Ausblick auf die zweite Jahreshälfte habe sich deutlich eingetrübt.
Der Euro erholte sich jedoch im Handelsverlauf von seinen Verlusten und erreichte ein Tageshoch bei 1,0867 Dollar. Zuletzt jedoch litt die Gemeinschaftswährung unter den teils massiven Kursverlusten an der Wall Street. Die Anleger am US-Aktienmarkt wurden nach einem enttäuschenden Start in die Gewinnsaison der großen Tech-Konzerne auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Es kamen Befürchtung auf, dass die Begeisterung für Künstliche Intelligenz, die den Bullenmarkt beflügelt hatte, übertrieben sein könnte.
Etwas unter Druck kam auch der kanadische Dollar. Die kanadische Notenbank hatte ihren Leitzins zum zweiten Mal in Folge gesenkt. Der Leitzins wurde um 0,25 Prozentpunkte auf 4,50 Prozent reduziert. Die Notenbank stellte angesichts der sinkenden Inflation weitere Zinssenkungen in Aussicht. Im Nachbarland USA wurden die Leitzinsen nach der Inflationswelle bisher noch nicht reduziert./la