VEVEY (dpa-AFX) - Der Lebensmittelkonzern Nestle
Von Januar bis Ende Juni wurden 45 Milliarden Franken (46,7 Mrd Euro) umgesetzt und damit 2,7 Prozent weniger als vor einem Jahr, wie das Unternehmen am Donnerstag in Vevey mitteilte. Dabei drückten negative Wechselkurseffekte den Umsatz um 4,4 Prozent. Organisch - also um Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe bereinigt - wuchs Nestle aber um 2,1 Prozent. Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten verfehlt. Sie hatten im Schnitt mit einem organischen Wachstum von 2,4 Prozent gerechnet.
Grund für das langsamere Wachstum war, dass die Preiserhöhungen deutlich zurückgingen. Nestle erhöhte die Preise im ersten Halbjahr durchschnittlich um 2,0 Prozent. Im ersten Quartal hatten die Preiserhöhungen noch 3,4 Prozent betragen. Nestle wird die Preise jetzt auch im Gesamtjahr weniger stark erhöhen als bislang erwartet. Darum senkt das Unternehmen die Erwartungen für das organische Wachstum von bislang "um die 4 Prozent" auf "mindestens 3 Prozent".
Doch während das Unternehmen zum Jahresstart - auch dank der Preiserhöhungen - noch die Zurückhaltung der Konsumenten gespürt hatte, griffen diese im zweiten Jahresviertel wieder verstärkt zu Nestle-Produkten wie Cini-Minis-Cerealien, Kitkat-Schokoriegel oder Hirz-Joghurt. Das Mengenwachstum (internes Realwachstum, RIG) betrug im zweiten Quartal 2,2 Prozent, nach -2,0 Prozent im ersten Jahresviertel. Es war damit so hoch wie seit dem Startquartal 2022 nicht mehr.
Der Betriebsgewinn (EBIT) von Januar bis Juni ging leicht auf 7,8 Milliarden Franken zurück. Experten hatten mit einem Gewinn in dieser Größenordnung gerechnet. Die zugrunde liegende operative Marge als Maß für die Profitabilität nahm derweil um 0,3 Prozentpunkte auf 17,4 Prozent zu. Unter dem Strich erzielte Nestle wie im Vorjahresabschnitt einen Reingewinn von rund 5,6 Milliarden.
Abgesehen von den leicht geringeren Wachstumserwartungen bestätigt Nestle den Ausblick für das Gesamtjahr. So soll die zugrunde liegende operative Marge "moderat" ansteigen. 2023 hatte diese bei 17,3 Prozent gelegen. Der bereinigte Gewinn pro Aktie soll bei konstanten Wechselkursen zwischen 6 und 10 Prozent steigen./tv/tt/AWP/zb