FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Mittwoch vor den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank gestiegen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Die Inflation in der Eurozone hat sich im Juli überraschend verstärkt. Die Verbraucherpreise stiegen um 2,6 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat. Im Juni hatte die Inflationsrate 2,5 Prozent betragen. Volkswirte hatten im Schnitt eine unveränderte Rate erwartet. Die Daten sprechen tendenziell eher gegen eine baldige Leitzinssenkung durch die EZB.
"Der Preisdruck in der Eurozone bleibt hartnäckig", kommentierte Christian Lips, Chefvolkswirt der NordLB. "Die Entscheidung der EZB im September wird mit den Daten sicher nicht leichter, ein Game Changer sind sie aber sicher nicht." Laut Lips dürften hier die im August anstehenden Daten entscheidend sein. Eine kleine Zinssenkung im September sei angesichts der derzeit restriktiven Geldpolitik angemessen.
Die Anleger am Devisenmarkt warten auf die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank, die um 20 Uhr veröffentlicht werden. Die Fed wird zwar voraussichtlich ihre Leitzinsen bestätigen. Mit Spannung wird an den Finanzmärkten allerdings auf mögliche Signale für Zinssenkungen im weiteren Jahresverlauf gewartet.
Mittlerweile wird an den Finanzmärkten mit zwei Zinssenkungen in diesem Jahr gerechnet. Experten verweisen auf die nachlassende Inflation und den schwächelnden Arbeitsmarkt. So hat sich laut Daten des privaten Arbeitsmarktdienstleisters ADP der Beschäftigungsaufbau im Juli verlangsamt. Die Beschäftigungsentwicklung fiel schwächer als von Volkswirten erwartet aus./jsl/he