BERLIN (dpa-AFX) - Der Online-Händler Zalando
Wie das Berliner Dax
Zudem kündigte Zalando an, die Partnerschaft mit dem für ChatGPT bekannten KI-Unternehmen OpenAI weiter auszubauen. Dabei sollen weitere Wege gefunden, um generative KI beim Online-Shopping einzusetzen. Bereits jetzt setzt der Konzern verstärkt auf visuelle Inhalte, um etwa Produkte auf verschiedenen Hintergründen abzubilden. Entsprechende Inhalte zeigten eine um 10 Prozent höhere Interaktionsrate als herkömmliche Artikelfotos, hieß es. Videoinhalte sorgten dafür, dass Kunden dreimal wahrscheinlicher Produkte kauften. Zudem würden weniger Kunden Bestellungen zurückgeben. Das hilft, denn Retouren sind kostspielig für Unternehmen.
Zugleich gab Finanzchefin Dembeck bekannt, ihren bis Ende Februar 2025 laufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Nach Konzernangaben leitet sie das Ressort seit März 2022. Die Suche nach einer Nachfolge sei im Gange, hieß es. Analyst Adam Cochrane von der Deutschen Bank hob hervor, dass der Konzern unter Dembeck sich mit Blick auf die Erfüllung von Jahreszielen verbessert habe. Zuletzt hatte Zalando unter Dembeck stärker auf Profitabilität gesetzt, auch zulasten von Wachstum.
So kletterte der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im zweiten Quartal um fast ein Fünftel auf 171,6 Millionen Euro. Dabei wirkten sich das Bestandsmanagement und geringere Logistikkosten positiv aus. Unter dem Strich sprang der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 70 Prozent auf 95,7 Millionen Euro. Bei beiden Kennziffern übertraf Zalando die Erwartungen von Analysten.
Dank des gestiegenen Sport-Interesses infolge der Großereignisse in Europa legte der Bruttowarenwert (GMV) der drei Monate bis Ende Juni um 2,8 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro zu. Der Umsatz erhöhte sich um 3,4 Prozent auf gut 2,6 Milliarden Euro. Die Ergebnisse seien solide ausgefallen, schrieb JPMorgan-Analystin Georgina Johanan. Allerdings könnten die ausgebliebene Anhebung der Jahresziele und der Abgang von Dembeck das Bild trüben.
So rechnet der Vorstand weiter im schlechtesten Fall damit, dass Umsatz und Bruttowarenwert (GMV) auf dem Vorjahresniveau bleiben. 2023 hatte Zalando 14,6 Milliarden Euro als Bruttowarenwert ausgewiesen und 10,1 Milliarden Euro erlöst. Co-Konzernchef Robert Gentz und Noch-Finanzchefin Dembeck stellen aber auch ein Plus von jeweils bis zu fünf Prozent in Aussicht. Der bereinigte operative Gewinn (Ebit) soll auf 380 bis 450 Millionen Euro steigen - nach knapp 350 Millionen im Jahr zuvor./ngu/mis/nas