Original-Research: sdm SE (von GBC AG): GBC Managementinterview
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Original-Research: sdm SE - von GBC AG
07.08.2024 / 09:02 CET/CEST
Veröffentlichung einer Research, übermittelt durch EQS News - ein Service
der EQS Group AG.
Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.
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Einstufung von GBC AG zu sdm SE
Unternehmen: sdm SE
ISIN: DE000A3CM708
Anlass der Studie: GBC Managementinterview
Empfehlung: GBC Managementinterview
Letzte Ratingänderung:
Analyst: Marcel Goldmann
07.08.2024 - GBC Managementinterview mit Oliver Reisinger (CEO) und Peter
Biewald (CFO), Vorstände der sdm SE
"Wir wollen langfristig einen Umsatz von 100 Mio. EUR erreichen. Allerdings
wollen wir das vernünftig und in unserem Tempo."
Die sdm SE (sdm) ist die Holding der operativen Tochtergesellschaften sdm
Sicherheitsdienste München GmbH, der Industrie- und Werkschutz Mundt GmbH
(IWSM) und der rsd Rottaler Sicherheitsdienst GmbH (RSD). Mit ihren
Tochtergesellschaften gehört die sdm-Gruppe zu den führenden
Sicherheitsdienstleistern in der Metropolregion München und
Nordrhein-Westfalen. Dabei wird ein breites Spektrum an
Sicherheitsdienstleistungen abgedeckt: vom Werk-, Objekt- und Revierschutz
über Wert- und Geldtransporte bis hin zur Organisation von Veranstaltungen
und effektivem Personenschutz. Die mehr als 750 Mitarbeiter verfügen über
umfangreiche Kenntnisse in den Bereichen Erste Hilfe und Brandschutz und
werden regelmäßig geschult.
Am 15. April 2024 hat der sdm-Konzern die erstmalige Bestellung eines
Finanzvorstands bekannt gegeben. So wurde Peter Biewald vom Aufsichtsrat
einstimmig zum ordentlichen Mitglied des Vorstands bestellt. Peter Biewald
verfügt über langjährige Erfahrung als Finanzvorstand börsennotierter
Unternehmen und ist seit dem bei sdm für alle Bereiche der
Unternehmensfinanzierung und des Controllings sowie für Investor Relations
verantwortlich. Der Vorstand Oliver Reisinger (CEO) fokussiert sich primär
auf die Umsetzung der verfolgten Buy-and-Build-Strategie des Konzerns.
Im Zuge der Vorstandserweiterung gewinnt sdm mit Peter Biewald einen sehr
erfahrenen CFO mit langjähriger Expertise am Kapitalmarkt und im Bereich
Investor Relations. Darüber hinaus besitzt er umfangreiche Kompetenzen in
der Weiterentwicklung von Organisationen und hat bereits mehrmals
Unternehmen aus frühen Unternehmensphasen bis zu ihrem erfolgreichen Exit
(weiter-)entwickelt.
Nachdem der sdm-Konzern Mitte Juni seine Q1-Geschäftszahlen und die
Gewinnung eines Großauftrags bekannt gegeben hat, haben wir die Chance
genutzt und mit Herrn Oliver Reisinger und Peter Biewald, Vorstände der sdm
SE, ein Managementinterview durchgeführt. Im besonderen Fokus des Interviews
stand die Integration der Übernahmen, die Branchenentwicklung, die aktuelle
Strategie und die Perspektiven des Unternehmens.
GBC: Die Sicherheitsdienstleistungsbranche gilt allgemein als solider und
nachhaltig wachsender Sektor, der laut dem Branchenverband BDSW im
vergangenen Jahr erneut deutlich um 12,1% auf 13,4 Mrd. EUR zulegen konnte.
Welche Trends lassen sich innerhalb der Sicherheitsdienstleistungsbranche
beobachten und rechnen Sie mit einer Fortsetzung des Wachstums im
Security-Sektor?
Herr Biewald: Wir sind vom Wachstum und der allgemeinen Entwicklung der
Branche mehr als überzeugt. Das heißt aber nicht, dass wir auf Teufel komm
raus jeden Auftrag annehmen. Wir betrachten jeden möglichen Auftrag sehr
differenziert und wägen die langfristigen Chancen und Risiken ab. Wir sind
nicht an ausschließlich kurzfristigen Einsätzen oder an Aufträgen mit
geringer Marge interessiert. Unsere Philosophie beruht auf langjähriger
Zusammenarbeit mit den Kunden. Ein überhastetes "um jeden Preis mehr Umsatz"
kommt für uns nicht in Frage.
GBC: Der sdm-Konzern hat im Mai seine testierten Geschäftszahlen für das
vergangene Geschäftsjahr 2023 veröffentlicht. Hiernach konnten auf
Holding-Ebene (sdm SE) die Erträge aus Beteiligungen auf 1,70 Mio. EUR (VJ:
1,31 Mio. EUR) deutlich gesteigert werden. Auf Nettoebene ergab sich mit
erzielten 0,75 Mio. EUR ein Jahresüberschuss auf Höhe des Vorjahresniveaus
(VJ: 0,77 Mio. EUR). Wie fällt Ihr Fazit für das abgelaufene Geschäftsjahr
2023 aus und was waren besonders wichtige Ziele, die erreicht werden
konnten?
Herr Reisinger: Für uns war das Jahr 2023 sehr wichtig. Wir haben unsere
Buy-and-Build-Strategie gestartet und zwei Unternehmen in unsere
"sdm-Familie" aufgenommen. Das ist viel Arbeit für unser kleines Team. Wie
schon beim Kauf der sdm GmbH& Co KG sind wir daran interessiert schnell
unsere Konzepte und Prozesse zu implementieren. Dies bedeutet aber auch,
dass wir mitunter Umsätze abschneiden, die nicht unseren Vorstellungen an
Marge oder Auslastung unserer Mitarbeiter entsprechen. Wie gesagt, jeder der
unsere Zahlen über die letzten Jahre verfolgt hat kennt dieses Vorgehen. Wir
versuchen alle Kosten oder Belastungen so schnell wie möglich zu reduzieren
und gleichzeitig Synergien innerhalb der sdm-Gruppe zu heben. Das wird
natürlich bei einem so großen Unternehmen wie der IWSM länger dauern als bei
der RSD.
Und ja, natürlich geht es dem einen oder anderen Aktionäre nicht schnell
genug oder er erwartet sofortige Ergebnisse. Das funktioniert jedoch bei der
Umsetzung unserer Wachstumsstrategie so leider nicht. Aber wie gesagt, wir
sind daran interessiert den sdm-Konzern langfristig wachsen zu lassen. Wir
werden nicht die perspektivisch angestrebten 100 Mio. EUR an Umsatzerlösen in
ein paar Jahren erwirtschaften, wenn wir jetzt "schlampig" arbeiten.
GBC: Zuletzt hat sdm seine Geschäftszahlen und einen erhaltenen Großauftrag
für das erste Quartal des aktuellen Geschäftsjahres verkündet. Wie zufrieden
sind Sie mit der Performance des Auftaktquartals und welche Bedeutung hat
der gewonnene Großauftrag für die wirtschaftliche Entwicklung des
sdm-Konzerns?
Herr Biewald: Das erste Quartal 2024 hat unsere Erwartungen nicht ganz
erfüllt, wobei zu berücksichtigen ist, dass es sehr schwierig ist, den
exakten Startzeitpunkt neuer Aufträge vorherzusagen. So hatten wir mit
zugesagten Aufträgen im ersten Quartal gerechnet, die sich dann eben
verzögert haben. Umso erfreuter sind wir über den Beginn des oben genannten
Auftrags per Juni. Dieser Auftrag im Münchner Raum wird uns nach aktuellen
Schätzungen im Geschäftsjahr 2024 ca. 2,5 Millionen profitablen Umsatz
bringen. Nachdem unsere Münchner Gesellschaft im letzten Jahr einen Umsatz
von ca. 15,8 Mio. EUR erzielt hat, bedeutet allein dieser Auftrag ein
Umsatzplus von mehr als 15% im Vergleich zu 2023.
GBC: Die beiden Übernahmen der RSD und IWSM im Jahr 2023 bildeten den
Auftakt der von sdm angekündigten M&A-geprägten Wachstumsstrategie. Wie weit
ist Ihr Unternehmen bereits mit der Integration der beiden Gesellschaften
vorangekommen und welche Synergiepotenziale sollen vor allem gehoben werden?
Herr Reisinger: Wie bereits erwähnt, wurde Rom nicht an einem Tag erbaut.
Trotzdem konnten wir schon tolle Projekte gemeinsam umsetzten. Durch die
räumliche Nähe der RSD hatten wir schon gemeinsame Einsätze in München. Die
Mitarbeiter der RSD verfügen über einen hohen Ausbildungsstand und das
können wir kurzfristig abrufen.
Synergien werden im Moment vor allem im Bereich der internen Abläufe und
durch Kostenoptimierungen erzielt. PPAs im Bereich Versicherungsleistungen
und Material sowie eine Optimierung des Fuhrparks sind gestartet.
Erfahrungsaustausch und Verbesserung von Einsatzplanung und
Forderungsmanagement sind weitere Themen. Wir haben sehr erfolgreich den
Factoring Partner gewechselt, zu deutlich günstigeren Konditionen. Ein
weiterer Synergieeffekt wird im Bereich der Mitarbeiterförderung und der
Nutzung von Förderprogrammen gehoben.
Diese Effekte sind erkannt und werden mittelfristig weiter vorangetrieben.
Aber nochmal, diese Anpassungen dauern und werden erst in den kommenden
Quartalen voll durchschlagen.
GBC: Die vom sdm-Konzern betriebene Geschäftspolitik ist grundsätzlich auf
Wachstum ausgerichtet. Was ist der aktuelle Fokus Ihrer verfolgten
Wachstumsstrategie? Bildet anorganisches Wachstum weiterhin ein Kernelement
Ihrer Unternehmensstrategie?
Herr Biewald: An unserer Buy-and-Build-Strategie hat sich grundsätzlich
nichts geändert, eine leichte Anpassung auf der Zeitachse ergibt sich aus
der Erkenntnis, dass bereits übernommene Unternehmen auch erst einmal
"sauber" integriert werden müssen und auch bei kleineren Einheiten eine
"saubere" Post-Merger-Integration Voraussetzung ist, Synergien zu
realisieren. Zudem lassen sich weitere Unternehmen deutlich leichter
integrieren, wenn einheitlich Standards z.B. im Rechnungswesen und in der IT
bereits vorhanden sind.
Unser stark fragmentierter Markt bietet nach wie vor ausgezeichnete
Gelegenheiten, um anorganisch zu wachsen. Auch in der
Sicherheitsdienstleistungsbranche gibt es eine hohe Anzahl von Unternehmen,
deren Inhaber Nachfolger suchen und Unternehmen, denen die kritische Größe
fehlt, um überhaupt z.B. bei größeren öffentlichen Ausschreibungen zum Zuge
kommen zu können. Hier bildet eine starke Unternehmensgruppe wie die sdm
deutlich höherer Erfolgschancen.
GBC: Was können Anleger und Investoren im aktuellen Geschäftsjahr 2024 vom
sdm-Konzern erwarten (Ausblick)? Welche konkreten Ziele haben Sie sich
gesetzt?
Herr Biewald: Wir haben uns entschlossen keine explizite
Unternehmensguidance zu geben, aber bereits innerhalb des Jahresabschlusses
sowohl ein Umsatzwachstum als auch ein höheres Ergebnis auf Ebene der sdm SE
in Aussicht gestellt. Die Auswirkungen des vorher genannten Großauftrags
werden sich hier entsprechend positiv niederschlagen.
Ein weiteres Ziel für dieses Jahr ist die tatsächliche Realisierung von
Synergien z.B. im Einkauf im Rahmen einer volumenmäßig deutlich größeren
Gruppe als im Vorjahr und damit die Nutzung von Economies-of-Scale.
Last, but not least steht die Akquise neuer Kunden ganz oben auf der Agenda,
um dann im nächsten Jahr auch organisch ordentlich zu wachsen.
GBC: Wie sieht Ihre allgemeine Unternehmensvision aus? Wo sehen Sie den
sdm-Konzern in drei bis fünf Jahren in punkto regionale Marktabdeckung,
Umsatzlevel und angebotenes Service-Portfolio?
Herr Reisinger: Wir haben es bereits ein paar Mal als Zahl in den Raum
gestellt: Wir wollen langfristig einen Umsatz von 100 Mio. EUR erreichen.
Allerdings wollen wir das vernünftig und in unserem Tempo. Das heißt auch,
dass wir uns sehr genau die nächsten möglichen Übernahmekandidaten ansehen.
Wir haben aus der IWSM-Übernahme viel gelernt und dieses wissen wollen wir
nutzen. Wir haben uns mit einem erfahrenen CFO verstärkt und sind in der
Lage weiter zu wachsen.
Ich denke es ist falsch sich vom Markt oder vereinzelt auftretenden
ungeduldigen Aktionären drängen zu lassen. Auch wollen wir unsere
Verschuldungsquote nicht dramatisch verschlechtern. Solide Unternehmen zu
vernünftigen Preisen sind auf dem Markt. Und genau mit diesen sprechen wir.
Regional wollen wir zwischen den beiden Metropolregionen Köln und München
eine Achse ziehen und können uns vorstellen in dieser Region unsere "weißen
Flecken" zu schließen. Nochmal, für uns steht nicht der Kampf um
Marktanteile oder Umsatzwachstum im Vordergrund, sondern Profitabilität.
Eine Erweiterung des Service-Portfolios wird laufend überprüft und es gibt
durchaus interessante Themen. Der Einsatz von Technik im Sicherheitsbereich
ist für uns zum Beispiel ein sehr wichtiges Thema. Auch hier haben schon
Gespräche mit Unternehmen stattgefunden.
GBC: Herr Reisinger, Herr Biewald, vielen Dank für das Gespräch.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/30389.pdf
Kontakt für Rückfragen:
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR
Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher
Interessenkonflikt gegeben: (1,4,5a,6a,7,11); Einen Katalog möglicher
Interessenkonflikte finden Sie unter:
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung
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Datum und Zeitpunkt der Fertigstellung der Studie: 07.08.2024 (7:21 Uhr)
Datum und Zeitpunkt der ersten Weitergabe der Studie: 07.08.2024 (9:00 Uhr)
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