KASSEL (dpa-AFX) - Der Kalikonzern K+S
Der MDax
Vom Konzernumsatz blieben 128 Millionen Euro als Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hängen, ein Vielfaches des Vorjahreswertes. Das um Effekte aus den Marktwertschwankungen von Sicherungsgeschäften bereinigte Konzernergebnis erreichte 6,5 Millionen Euro, nach einem Verlust von fast 55 Millionen Euro vor einem Jahr. Damals hatte der Konzern neben niedrigen Kalipreise vor allem die Folgen eines Hafenstreikes in Kanada zu spüren bekommen, wo K+S erst vor wenigen Jahren das Werk Bethune errichtet hatte.
Für das Gesamtjahr kalkuliert Lohr nun mit einem Ebitda zwischen 530 und 620 Millionen Euro; der Mittelwert bleibt damit der gleiche wie beim alten Ziel von 500 bis 650 Millionen Euro. Dabei wird ein weitgehend stabiler Kalipreis für den Rest des Jahres unterstellt. Diese Annahme sieht Lohr durch jüngste Kali-Lieferverträge großer Konkurrenten mit den wichtigen Abnehmerländern Indien, vor allem aber China, untermauert. An diesen Preisen orientiert sich der Rest der Branche, auch mit Blick auf andere Regionen der Welt.
"Es könnte sein, dass die Spot-Preise im Herbst noch mal anspringen, weil dann nochmal Düngesaison in Brasilien ist. Aber das wäre dann so spät im Jahr, dass die Auswirkungen auf unser Ebitda sehr gering sein würden", sagte Lohr in einem auf der Unternehmenswebseite veröffentlichten Interview.
Der um Sondereffekte bereinigte freie Finanzmittelfluss soll im laufenden Jahr weiterhin ausgeglichen sein, "und das, obwohl wir relativ viel investieren werden, insbesondere in die beiden Transformationsprojekte Werra 2060 und in den Ramp-Up in Bethune", sagte der K+S-Chef.
So soll die Kali-Kapazität in Bethune langfristig auf bis zu vier Millionen Tonnen ausgebaut werden. Mit Blick auf das deutsche Werra-Werk soll durch Investitionen die Laufzeit verlängert werden. Zudem will K+S dort mehr gewinnträchtigere Spezialprodukte herstellen und die Menge von Produktionsabwässern senken./mis/jha/he