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Ölpreise geben weiter nach - Konjunktursorgen belasten

22.08.2024
um 10:50 Uhr

LONDON/NEW YORK (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Donnerstag nach dem kräftigen Rückgang am Vortag nur noch leicht gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am Vormittag 75,90 US-Dollar. Das waren 15 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um sieben Cent auf 73,10 Dollar.

Am Mittwoch waren die Ölpreise im späten Handel kräftig gefallen. Brent-Öl aus der Nordsee hatte sich um etwa zwei Dollar je Barrel verbilligt. Der Preis für US-Öl war ähnlich stark gefallen und erreichte zeitweise den tiefsten Stand seit Februar. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern erfolgte der Kursrutsch am Ölmarkt ohne eine passende Nachricht. Sie verwiesen auf eine schwächere Wirtschaftsleistung in führenden Industriestaaten und einer damit verbundenen schwächeren Nachfrage.

Zuletzt hatten vor allem enttäuschende Konjunkturdaten aus China mehrfach die Sorge über eine zu schwache Nachfrage geschürt und die Ölpreise belastet. Auch Konjunkturdaten aus Deutschland deuten auf eine weiter schwache Entwicklung in der größten europäischen Volkswirtschaft hin.

Darüber hinaus haben die Anleger auch die weitere Entwicklung im Nahen Osten im Blick. Die USA als Israels wichtigster Verbündeter wollen ein Scheitern der schwierigen Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg mit aller Kraft verhindern. In einem Telefonat mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu betonte US-Präsident Joe Biden erneut die Dringlichkeit eines Abkommens. Zuletzt hatte die Furcht vor einer weiteren Zuspitzung der Lage in der ölreichen Region die Ölpreise gestützt./jkr/la/jha/