FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine Einigung im Streit mit früheren Postbank-Aktionären hat den Aktien der Deutsche Bank
Mit mehr als 80 Klägern wurde der Bank zufolge ein Vergleich auf Basis eines Preises von 31 Euro je Aktie geschlossen. Die Zahlung erfolgt zusätzlich zu den bereits geleisteten 25 Euro. Die Kläger hatten ursprünglich ein Pflichtangebot von 57,25 Euro pro Anteil verlangt und zudem aufgelaufene Zinsen eingefordert.
Der Vergleich hat, wie es hieß, einen positiven Effekt auf das Vorsteuerergebnis im dritten Quartal. Die Rückstellung hatte dem Finanzkonzern im zweiten Quartal rote Zahlen eingebrockt. Hintergrund ist die Mehrheitsübernahme der Postbank durch die Deutsche Bank im Jahr 2010 mit der Frage, ob die Zwangsabfindung der Minderheitsaktionäre angemessen war.
Angesichts der Einigung mit einem Großteil der Postbank-Kläger dürfte die harte Kernkapitalquote der Deutschen Bank leicht zulegen, schrieb Analyst Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan. Unter dem Strich sei die Einigung positiv, da so ein Ende der langjährigen Rechtsstreitigkeiten näher rücke. Mit einer zweiten Tranche von Aktienrückkäufen der Deutschen Bank in diesem Jahr rechne er allerdings nicht. Ein Händler verwies darauf, dass der Streit dem Kurs in den letzten Monaten kaum geschadet habe.
Mit in der Spitze 14,44 Euro haben die Deutsche-Bank-Papiere am Donnerstag den höchsten Stand seit Ende Juli erreicht. Von ihrem Anfang August im Zuge der weltweiten Börsenturbulenzen markierten tiefsten Stand seit Ende Februar haben sie sich um fast 18 Prozent erholt. Seit Jahresanfang beträgt der Zuwachs 16 Prozent, damit sind Deutsche Bank unter den besten zehn Aktien im Dax./ajx/ck/mis