NEW YORK (dpa-AFX) - Mit neuem Optimismus warten Anleger in dieser Woche auf den Quartalsbericht des US-Chipherstellers Nvidia
Monatelang hatte das Thema Künstliche Intelligenz (KI) die Kurse von Technologie-Aktien angetrieben, wobei allen voran Nvidia als Nummer eins in diesem Bereich profitierte. Als zur Berichtssaison des zweiten Quartals jedoch zunehmend mehr auf KI-Technologie und -Anwendungen ausrichtete Unternehmen mit ihren Zahlen und Ausblicken die immer höheren Erwartungen enttäuschten, setzte Ernüchterung ein.
Nun wird mit Spannung auf Nvidias Zahlen gewartet und es werden bereits wieder Vorschusslorbeeren verteilt: Am Freitag war es für die Aktie um knapp fünf Prozent nach oben gegangen. Zum im Juni erreichten Rekordhoch von etwas unter 141 Dollar fehlen nur noch knapp neun Prozent.
Die Kursverluste während der jüngsten, allgemeinen Marktturbulenzen von Anfang August wurden auch längst wieder mehr als wett gemacht. Seit dem Tief am 5. August ist der Aktienkurs bereits wieder um rund 43 Prozent nach oben geklettert. Am Börsenwert bemessen ist Nvidia mit 3,18 Billionen Dollar das zweitteuerste US-Unternehmen. Nur Apple
Mit einem Plus von etwas mehr als 160 Prozent in diesem Jahr ist die Nvidia-Aktie das mit Abstand stärkste Papier im Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100
Tech-Experte Conor O?Mara von der Investmentbank Jefferies schreibt vor diesem Hintergrund, dass er zuletzt immer wieder von zahlreichen Leuten gefragt worden sei, ob er das Halten der Nvidia-Aktie vor dem anstehenden Zahlenwerk empfehlen könne. "Wahrscheinlich nicht", lautet sein Fazit mit Blick auf die Kurserholung. Dabei ist er aber selbst nervös und nennt als wesentlichen Grund für seine Vorsicht Blackwell, einer neuen Technologie von Nvidia.
Die nach dem Mathematiker David Blackwell benannte und im März dieses Jahres von Nvidia vorgestellte Mikroarchitektur für Grafikprozessoren (GPUs) ist eine Weiterentwicklung der für Rechenzentren konzipierten GPU-Mikroarchitektur Hopper.
Jüngst hatte "The Information" über Verzögerungen bei dieser Prozessor-Generation Blackwell geschrieben. Nun schrieb der Tech-Experte O?Mara: "Wir wissen einfach nicht, wie die Prognose mit den Blackwell-Pushouts und dem begrenzten Kapazitätswachstum auf Testbasis aussehen wird." Bei Hopper sei alles fein, aber der Zeitpunkt von Blackwell bleibe ungewiss. O?Mara hält es dennoch für möglich, dass Nvidia eine positive Prognose abgeben könnte.
UBS-Analyst Timothy Arcuri sieht dagegen laut seiner letzten Studie von Mitte August Aufwärtspotenzial für die Aktie wie auch für das anstehende Zahlenwerk. Er nennt Nvidia ein "Top Pick" und bewertet die Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 150 Dollar.
Die Indikatoren, auf die er sich im Allgemeinen verlasse, deuteten nach oben, schrieb er. Dabei verwies Arcuri auf die "ausschließlich wegen der hohen Hopper-Nachfrage starken Quartalszahlen" von Super Micro