GÜTERSLOH (dpa-AFX) - Gut laufende Buch- und Musikgeschäfte: Bertelsmann geht davon aus, dass das Geschäftsjahr besser laufen wird als erwartet. Konzernchef Thomas Rabe sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wir heben unsere Konzernprognose an."
Beim größten Umsatzbringer RTL Group
Konzernergebnis 2023 über Milliardenschwelle
Genaue Zahlen oder Prozentzuwächse für das Gesamtjahr nannte das Unternehmen nicht, es rechnet mit einem deutlichen Umsatz- und Ergebnisanstieg. Allerdings könnte es trotzdem auf einen Rückgang hinauslaufen. Der Grund: Bertelsmann verkaufte das Callcenter-Dienstleistungsgeschäft Majorel und seine Anteile an die DDV Mediengruppe in Sachsen.
Im Gesamtjahr 2023 lag der Umsatz zum zweiten Mal in Folge über der Marke von 20 Milliarden Euro und blieb mit 20,2 Milliarden auf Vorjahresniveau weitgehend stabil. Das Konzernergebnis lag mit 1,3 Milliarden Euro wieder über der Milliardenschwelle und stieg im Vergleich zu 2022 (1,1 Milliarden Euro).
So lief das erste Halbjahr 2024
Blick auf die ersten sechs Monate: Der Konzernumsatz sank im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,5 Prozent auf 9 Milliarden Euro - wegen des Majorel-Verkaufs. Dies außer Acht gelassen, lag das organische Umsatzwachstum bei 3,7 Prozent. Das Konzernergebnis stieg um 60 Prozent auf 416 Millionen Euro (Halbjahr 2023: 260 Millionen Euro).
Bertelsmann mit weltweit mehr als 80.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist vor allem für seine Medien- und Buchgeschäfte bekannt. Zum Portfolio gehören die RTL Group samt TV-Sendern und Zeitschriften wie "Stern" und "Geo" sowie die Buch-Verlagsgruppe Penguin Random House. Zum Konzern zählen zudem Geschäftsbereiche wie Dienstleistungen von Arvato, die Musiksparte BMG und Bildungs-, Gesundheits- sowie Investmentaktivitäten.
USA wird größter Umsatzbringer
Der Konzern aus Nordrhein-Westfalen ist international tätig, die USA sind in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden. Bertelsmann-Chef Rabe sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Etwa 50 Prozent unserer Investitionen tätigen wir in den USA." Dazu zähle das Produktionsgeschäft Fremantle, der Buchmarkt, der Bereich Musik, Arvato und das Bildungsgeschäft. "Wir haben massiv in die USA investiert."
Die USA seien inzwischen der größte Markt für Bertelsmann geworden. Rabe ergänzte: "Das ist eine kontinuierliche Entwicklung, keine Momentaufnahme." In die Zukunft geblickt, sagte er, werde man im Bereich digitale Gesundheit in den USA investieren.
2011 lag der US-Umsatzanteil nach Firmenangaben im ersten Halbjahr noch bei 13,6 Prozent. 2017 waren es 20,7 Prozent. Im ersten Halbjahr dieses Jahres lag der Wert bei 28,4 Prozent. Zum Vergleich: Der auf Deutschland bezogene Umsatzanteil lag bei 28,2 Prozent./rin/DP/nas