(neu: Kursentwicklung)
NEW YORK (dpa-AFX) - Offene Fragen zur Produktion der kommenden Chipgeneration von Nvidia
Zuletzt noch stärker als erwartet gelaufenen Geschäften stand eine etwas unter der Erwartung ausgefallene Margenprognose gegenüber. Zudem ließ der Vorreiter im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) einige Fragen zu einer Änderung beim Produktionsverfahren für das nächste Chipsystem mit dem Namen Blackwell unbeantwortet.
Trotz jüngst beeindruckender Entwicklung zeigten sich erste Anzeichen einer Wachstumsverlangsamung, sagte Anlage-Stratege Maurizio Porfiri vom schweizerischen Wertpapierhaus Maverix Securities. "Während die Nachfrage nach KI-Lösungen stark bleibt, besonders im Data-Center-Bereich und bei Sovereign AI, gibt es auch negative Aspekte: Engpässe bei High-Bandwidth Memory könnten das Umsatzwachstum in den kommenden Quartalen dämpfen." Zudem werde eine Normalisierung der Bruttomarge erwartet, was kurzfristig etwas Druck auf die Aktien ausüben könnte. Auch die steigenden Betriebskosten belasteten die Margen. Stacy Rasgon vom Investmenthaus Bernstein und Toshiya Hari von Goldman Sachs sahen mit der Prognose des Chip-Herstellers für die Profitabilität ebenfalls ein Haar in der Suppe.
Ingo Wermann von der DZ Bank schrieb in einer ersten Reaktion von einem beeindruckenden Wachstum. Allerdings habe dies die Markterwartungen nicht mehr in dem Ausmaß wie in den Vorquartalen übertroffen. Die Sparte Data Center werde weiter an Bedeutung gewinnen, jedoch auch Gegenwind - etwa durch eine Blackwell-Verzögerung, China-Sanktionen westlicher Staaten und wachsende Konkurrenz - bekommen. Er hält die Nvidia-Aktien für fair bewertet.
Mit Blick auf das nachlassende Wachstumstempo verwies Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Börsenmakler Robomarkets allerdings auf die starken Geschäfte im vergangenen Jahr. "Im Vorquartal stiegen die Umsätze im Jahresvergleich noch um 262 Prozent, im jetzt berichteten Quartal um 122 Prozent und im laufenden Quartal sollen sie 'nur noch' um 75 Prozent steigen." Dies sei jedoch lediglich einem Basiseffekt aufgrund der bereits hohen Wachstumsraten vor einem Jahr geschuldet.
Das Kursminus an diesem Donnerstag folgt auf einen Kursschub um rund 144 Prozent im bisherigen Jahresverlauf. Kein anderes der 500 im marktbreiten US-Aktienindex S&P 500
Zwischenzeitlich wurde der KI-Chip-Riese in diesem Jahr damit sogar erstmals zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen. Diesen Spitzenplatz hat nun wieder Apple