WOLFSBURG (dpa-AFX) - Im Streit um einen möglichen Stellenabbau bei Volkswagen
VW hatte Anfang September angekündigt, wegen der angespannten Lage seine Sparpläne zu verschärfen, und schließt Kündigungen und Werkschließen nicht länger aus. Die seit 1994 geltende Beschäftigungssicherung und wurde aufgekündigt, ebenso die Übernahmegarantie für Auszubildende und Vergütungsregeln für Leiharbeiter. Sollte es bis Mitte 2025 keine Einigung mit der Gewerkschaft über eine Neuregelung geben, so droht VW mit Entlassungen.
Die Gewerkschaft kündigte harte Verhandlungen an. "Wir werden in den Verhandlungen deutlich machen: Werksschließungen und Massenentlassungen wird es mit uns nicht geben. Wenn nötig, dann werden zehntausende Kolleginnen und Kollegen dies mit Nachdruck untermauern", sagte Niedersachsens IG Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger, auf dessen Initiative die Tarifrunde vorgezogen wurde.
Betriebsratschefin Daniela Cavallo, die mit am Verhandlungstisch sitzen wird, hatte zuvor klare rote Linien genannt: Betriebsbedingte Kündigungen und Werkschließungen werde der Betriebsrat nicht hinnehmen, so Cavallo. In der vergangene Woche hatten die Beschäftigten bereits in mehreren Betriebsversammlungen an allen deutschen VW-Standorten gegen die Pläne des Vorstands protestiert.
Für die 120.000 VW-Beschäftigten in Deutschland gilt ein eigener Haustarif. Bisher wurde darüber immer erst kurz nach der Tarifrunde für die gesamte Metall- und Elektroindustrie verhandelt. In Niedersachsen beginnen die Verhandlungen über den Branchentarif am heutigen Donnerstag in Hannover. Die IG Metall fordert für die Branche und auch für VW sieben Prozent mehr Lohn./fjo/DP/mis