HANNOVER (dpa-AFX) - Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck
Das Fernverkehrssegment steht dem Dax
Das EU-Parlament und die Mitgliedsstaaten haben sich Anfang des Jahres auf verschärfte Abgasregeln für schwere Nutzfahrzeuge über 7,5 Tonnen geeinigt, die ab 2030 auf den Markt kommen. So sollen die CO2-Emissionen in der neu verkauften Lkw-Flotte zwischen 2030 und 2034 um 45 Prozent gegenüber 2019 sinken. 2035 und 2040 werden die Anforderungen noch härter. Für Stadtbusse und gewerbliche Fahrzeuge wie Mülllaster oder Betonmischer gelten teils andere Regeln. Bereits kommendes Jahr müssen besonders schwere Trucks über 16 Tonnen im Schnitt mindestens 15 Prozent weniger Treibhausgase ausstoßen als 2019.
Damit die Branche die Ziele im Jahr 2030 schaffen kann, muss der Anteil emissionsfreier Lkw an den neuen Verkäufen - ob mit Batterie- oder Brennstoffzellenantrieb - nach Berechnungen der Unternehmensberatung McKinsey auf 40 Prozent steigen. Zuletzt lag er unter zwei Prozent. Ein großes Problem ist laut den Experten wie beim Pkw auch das Ladenetz: Hier seien bis 2035 rund 900.000 privat finanzierte Ladepunkte nötig, dafür müssten rund 20 Milliarden US-Dollar (18 Mrd Euro) investiert werden. Schleppende Genehmigungsverfahren und Netzanschlüsse von Lkw-Ladeparks sind dabei aber große Hindernisse.
Den Mercedes-Benz eActros 600 hatte Daimler Truck bereits vor zwei Jahren auf der IAA angekündigt. Die IAA Transportation 2024 stehe für Daimler Truck nun im Zeichen der Umsetzung, sagte Noch-Vorstandschef Martin Daum. "Wir liefern batterieelektrische Serienfahrzeuge in den Mengen, die unsere Kunden nachfragen." Daimler Truck hat seit Verkaufsstart Ende letzten Jahres 2.000 Bestellungen für den eActros 600 verzeichnet, auch die Absichtserklärungen liegen im vierstelligen Bereich. Mit seiner hohen Energieeffizienz werde der Lkw für Flottenbetreiber profitabel sein, warb Mercedes-Benz-Lkw-Chefin Karin Radström. Die Schwedin übernimmt Anfang Oktober den Vorstandsvorsitz im Konzern von Daum./men/he