dpa-AFX Compact

Zahl der Studierenden in Teilzeit weiter rückläufig

10.10.2024
um 09:11 Uhr

GÜTERSLOH (dpa-AFX) - Die Zahl der in Teilzeit Studierenden in Deutschland ist weiter rückläufig. Laut einer Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh ist die Zahl im Wintersemester 2023/2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6.000 auf 217.000 gesunken. Im Vergleich zum Höchststand im Wintersemester 2020/2021 gibt es insgesamt 13.000 weniger Studierende in Teilzeit, wie aus der Auswertung von Zahlen des Statistischen Bundesamtes durch das CHE hervorgeht.

Die Quote im Verhältnis zu allen 2,86 Millionen Studierenden liegt derzeit bei 7,6 Prozent. Insgesamt geht die Zahl der Menschen seit rund drei Jahren zurück, die sich an Hochschulen einschreiben.

"Im Gegensatz zum Berufsleben gibt es im Studium keinen Rechtsanspruch auf eine Teilzeitoption", erklärt Studienautor Cort-Denis Hachmeister. Wer in Deutschland in Teilzeit studieren möchte, brauche entweder Glück oder Geld. "Ein Teilzeitstudium in einem klassischen Universitätsfach wie Jura oder Medizin zu absolvieren, ist nahezu aussichtslos", so Hachmeister.

Dabei ist der Anteil der Studienangebote, die in Deutschland auch oder ausschließlich in Teilzeit studiert werden können, in den vergangenen zwei Jahren um 2,0 Prozentpunkte auf 19,9 Prozent gestiegen. In 13 von 16 Bundesländern hat sich die Teilzeit-Quote laut CHE erhöht. Berlin verzeichnet dabei das größte Plus mit 14,8 Prozentpunkten. Spitzenreiter bei den Teilzeitangeboten ist das Saarland, wo rund zwei Drittel in Teilzeit studiert werden können. Schlusslicht ist Bremen mit einer Quote von 1,9 Prozent.

Der Vergleich nach Bundesländern ist allerdings schwierig, denn fast die Hälfte (48 Prozent) aller Teilzeitstudierenden verteilt sich auf drei Standorte in Deutschland: die private FOM Hochschule für Oekonomie & Management in Essen und die Fernuni Hagen (beides in Nordrhein-Westfalen) sowie die private Hamburger Fern-Hochschule.

Das CHE ist eine gemeinsame Tochter der Bertelsmann Stiftung und der Hochschulrektorenkonferenz./lic/DP/zb