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Tarifverhandlungen für öffentliche Banken fortgesetzt

10.10.2024
um 15:16 Uhr

MAINZ/FRANKFURT (dpa-AFX) - Begleitet von Warnstreiks haben die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber in Mainz ihre Tarifverhandlungen für die öffentlichen Banken in der dritten Runde fortgesetzt. Die Gespräche werden bundesweit für die gut 60 000 Beschäftigten von Landes- und Förderbanken sowie mehrerer Sparkassen geführt. Am frühen Nachmittag dauerten die Verhandlungen zunächst an. Die Arbeitgeber hätten ein gegenüber der zweiten Runde verbessertes Angebot vorgelegt, sagte eine Sprecherin des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, ohne Details zu nennen. Man hoffe weiterhin auf eine Einigung noch im Tagesverlauf, absehen lasse sich dies aber noch nicht.

Verdi fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt oder mindestens 500 Euro mehr für die Beschäftigten bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, um Preissteigerungen abzufedern. Die Arbeitgeber hatten zuletzt 5,8 Prozent mehr Geld direkt nach Abschluss geboten sowie zwei weitere Erhöhungen von jeweils 2,5 Prozent im Dezember 2025 und Dezember 2026. Die Gewerkschaft hatte unter anderem kritisiert, dass das Angebot fünf Leermonate beinhalte.

Rund 800 Beschäftigte demonstrieren in Mainz

Parallel zu den Tarifverhandlungen hatte die Gewerkschaft Beschäftigte verschiedener öffentlicher Institute aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie aus Baden-Württemberg zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. An einem Demonstrationszug in Mainz beteiligten sich zudem nach Angaben einer Verdi-Sprecherin rund 800 Beschäftigte. Bereits in den vorangegangenen Tagen hatte es Arbeitsniederlegungen in mehreren Bundesländern gegeben.

Der Geschäftsführer des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, Dominik Lamminger, hatte erklärt, mit der bereits in der zweiten Runde im September verbesserten Offerte sei man bis an die Grenze dessen gegangen, was betriebswirtschaftlich noch tragfähig ist. Angesichts sinkender Inflationsraten und eines sich immer weiter eintrübenden wirtschaftlichen Umfelds sei die ablehnende Haltung der Gewerkschaften nicht nachvollziehbar./csc/DP/mis