Buchmesse sucht Verbindung von Lesefreude und Diskurs
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der international größte Marktplatz für Bücher und ein globaler Ort des respektvollen Diskurses: Die 76. Frankfurter Buchmesse will in den nächsten fünf Tagen beide Aspekte verbinden. Gastland ist in diesem Jahr Italien.
In den ersten drei Quartalen dieses Jahres bewege sich der Umsatz der Buchbranche leicht über Vorjahr und damit auf einem stabilen Niveau: "Das müssen uns andere Branchen erst mal nachmachen", sagte die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs. Besonders erfreulich sei, dass junge weibliche Leserinnen sich für Bücher begeisterten.
Die Messe hat daher in diesem Jahr dem Genre "New Adult" breiten Raum eingeräumt. In diesem neuen Areal werde die Messe "eher den Charakter einer Convention als einer Messe haben", sagte der Direktor der Frankfurter Buchmesse, Juergen Boos. Boos hofft aber auch auf "leidenschaftliche Debatten über die wunden Punkte der Gegenwart".
Schmidt-Friderichs betonte die Bedeutung von Lesekompetenz für die Demokratie. "Der Bildungsnotstand nimmt weiter zu und die Politik verschließt die Augen davor." Streichungspläne bei Kultursendern seien "eine fatale Weichenstellung". Künstliche Intelligenz biete Chancen auch für Verlage, aber die Inhalte "basieren auf dem größten Datenklau der Geschichte" ohne Einverständnis der Autoren und Honorierung./DP/jha/