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WDH: Stromnetzkosten sinken in Regionen mit viel Öko-Strom

18.10.2024
um 15:28 Uhr

(Im zweiten Satz wurde ein fehlendes Wort ergänzt)

BONN/ESSEN (dpa-AFX) - Nach der Neuordnung der Kostenverteilung beim Netzausbau können Stromkunden in Regionen mit viel Öko-Strom im kommenden Jahr mit Entlastungen rechnen. Gerade in Flächenländern mit starkem Zubau von Wind- oder Sonnenenergie sinken die Netzentgelte spürbar, wie die Bundesnetzagentur mitteilte.

"Jetzt sind die Lieferanten am Zug, diese Vorteile auch an die Kunden weiterzugeben", sagte Netzagentur-Chef Klaus Müller. Ein durchschnittlicher Haushalt in einer der sogenannten Entlastungsregionen könnte demnach im kommenden Jahr teilweise mehr als 200 Euro weniger bezahlen als noch 2024.

So kann ein Durchschnittshaushalt im Edis-Netz in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mit 100 Euro weniger an Netzentgelten rechnen, für Kunden des kommunalen Netzbetreibers Wemag in Mecklenburg-Vorpommern sind es 200 Euro. Der Strom der Schleswig-Holstein Netz AG werde etwa 150 Euro weniger kosten. Weniger sparen Verbraucher in Bayern: Dort werde ein durchschnittlicher Haushalt im Netz der Bayernwerk Netz GmbH um etwa 43 Euro entlastet.

Neue Vorschrift der Netzagentur

Hintergrund der geänderten Entgelte ist eine Vorschrift der Bundesnetzagentur, die die finanziellen Lasten des milliardenschweren Umbaus der Energienetze auf andere Art verteilt als zuvor: Die Netze müssen vor allem dort stark ausgebaut werden, wo viel Ökostrom-Erzeugung entsteht - etwa Windräder im Norden.

Allerdings wird nur ein Teil des Stroms vor Ort gebraucht, der andere Teil fließt gen Süden, um Großstädte oder Industriezentren zu versorgen. Dass etwa der ländliche Teil von Bayern entlastet wird, liegt daran, dass dort viele Photovoltaik-Anlagen neu installiert wurden und die Netze deswegen aufwendig ausgebaut werden mussten.

Für den Ausbau der Netze müssen dünn besiedelte Regionen mit viel Windrädern und Photovoltaik-Anlagen bislang mehr zahlen als Regionen mit relativ wenigen Windrädern und wenig Solaranlagen - obwohl diese Regionen von dem Stromzufluss profitierten. "Wir wollen faire Netzentgelte für die Menschen und Unternehmen, die in Regionen mit einem starken Ausbau der Erneuerbaren leben beziehungsweise wirtschaften", begründete Netzagentur-Chef Müller kürzlich das neue Regelwerk, das nun erstmals Anwendung findet./pba/DP/nas