EQS-News: Umfrage: Mehrheit der deutschen Mieter plant derzeit keinen Immobilienkauf (deutsch)
Umfrage: Mehrheit der deutschen Mieter plant derzeit keinen Immobilienkauf
^
EQS-Media / 21.10.2024 / 09:12 CET/CEST
Umfrage: Mehrheit der deutschen Mieter plant derzeit keinen Immobilienkauf
* 56 Prozent der Mieter in Deutschland haben in absehbarer Zeit nicht vor,
Eigentum zu erwerben
* Steigende Mietpreise und Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen
reduzieren bezahlbaren Wohnraum
* Nachhaltigkeitsstandards für viele bei Wohnungswahl wichtig, knapp die
Hälfte der Mieter würde sogar höhere Kosten für energieeffiziente
Wohnungen akzeptieren
* Viele Entscheider in der Wohnungswirtschaft wünschen sich regulatorische
Vereinfachungen
* Lars Ernst, Managing Director Banking & Digital Solutions, Aareal Bank
AG:
"Wir brauchen mehr Pragmatismus bei der Regulierung und der Umsetzung
energetischer Sanierungsmaßnahmen, um den Miet- und Wohnungsmarkt zu
entlasten."
Wiesbaden, 21. Oktober 2024 - Die notwendige energetische Sanierung des
Wohngebäudebestands zusammen mit der aktuellen Mietpreisentwicklung sorgt
viele Mieter in Deutschland. Das zeigt das Aareal Trendbarometer, eine im
Auftrag der Aareal Bank von YouGov durchgeführte, repräsentative
Online-Umfrage* unter rund 5.000 Mietern. Einer deutlichen Mehrheit der
Befragten (83 %) zufolge belasten steigende Mietpreise das soziale
Miteinander. Auch energetische Sanierungen, die CO2-Emissionen im
Gebäudebereich einsparen sollen, sieht ein Großteil der Mieter kritisch.
Knapp drei Viertel der Befragten (70 %) befürchten, dass solche Maßnahmen
das ohnehin knappe Angebot an bezahlbarem Wohnraum weiter einschränken.
Zusätzlich kritisieren 76 Prozent der Befragten den mangelnden
Innovationswillen der Politik, um dieser Situation zu begegnen. Diese
Entwicklungen treten in einem Umfeld auf, in dem die Nachfrage nach Wohnraum
hoch, das Angebot jedoch begrenzt ist und sich die Baukosten für
Wohnimmobilien laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2023 im Vergleich zum
Vorjahr um 8,5 Prozent erhöht haben.
"Wir brauchen mehr Pragmatismus bei der Regulierung und der Umsetzung
energetischer Sanierungsmaßnahmen, um den Miet- und Wohnungsmarkt zu
entlasten", sagt Lars Ernst, Managing Director Banking & Digital Solutions
der Aareal Bank AG. "Das kann von der Einbeziehung der Mieter in
Investitionsvorhaben über die Umwandlung von Gewerbe- in Wohnimmobilien bis
hin zur gezielten Förderung des Eigentumserwerbs reichen."
Energetische Sanierung: Mit Mietern gemeinsam anpacken
Den Auswirkungen der energetischen Sanierung können Mieter auch etwas
Positives abgewinnen. So ist Nachhaltigkeit unverändert ein wichtiges
Kriterium bei der Wahl einer neuen Mietwohnung. Jeder Zweite (50 %) achtet
besonders auf gedämmte Wände, energiesparende Heizungen und gut isolierte
Fenster. Damit liegt dieses Kriterium noch vor dem Wunsch nach schnellem
Internet (49 %). Knapp jeder zweite Mieter in Deutschland (45 %) würde für
eine energieeffiziente Wohnung sogar höhere Mietkosten akzeptieren. Und rund
vier von zehn Mietern (38 %) wären zusätzlich bereit, sich an Investitionen
zur Steigerung der Energieeffizienz ihre Mietwohnung zu beteiligen, sofern
ihnen ihr Vermieter dafür eine stabile Miete für einen längeren Zeitraum
garantieren würde.
"Mieter sind durchaus bereit, ihren Teil zur Lösung der schwierigen
Situation am Wohnungsmarkt beizutragen", ordnet Ernst die Ergebnisse ein.
"Die Bereitschaft vieler Mieter zur Mitgestaltung nachhaltiger Wohnräume
sollte für Unternehmen ein Anreiz zur Durchführung energetischer Sanierungen
sein, da sich das unternehmerische Risiko reduzieren würde." Nach
Einschätzung der Mieter haben Wohnungsunternehmen noch mehr Möglichkeiten,
die zur Verbesserung der Situation beitragen: Fast jeder Zweite (49 %)
wünscht sich die Umwandlung von Gewerbeflächen in Wohnraum, noch höhere
Zustimmungswerte erhalten die Schaffung altersgerechter Wohnangebote (60 %)
und der soziale Wohnungsbau (60 %).
Um den Erwerb von Wohneigentum attraktiver zu machen, sehen viele Mieter
aber vor allem die Politik gefordert. Mehr als die Hälfte der Befragten
erachtet etwa die Reduzierung der Kaufnebenkosten (56 %), den Wegfall der
Grundsteuer (50 %) oder die Senkung der Baukosten durch weniger Vorschriften
und Vorgaben (53 %) als geeignete Maßnahmen.
Mehrheit der Mieter plant derzeit keinen Immobilienkauf
Sich den Wunsch nach nachhaltigem Wohnraum als Eigentümer zu erfüllen, ist
stattdessen nur für wenige eine Alternative. Dem Aareal Trendbarometer
zufolge haben 56 Prozent der Befragten in absehbarer Zeit nicht vor, in
Eigentum umzuziehen. Auch der Umzug in eine andere Immobilie ist für viele
Mieter (61 %) aktuell keine Option - ein Zeichen für das knappe Angebot und
die angespannte Lage am Wohnimmobilienmarkt in Deutschland. Das
unterstreicht der Blick auf die Entwicklung der Baugenehmigungen: Statt
avisierter 400.000 Wohnungen wurden 2023 nur rund 300.000 Wohnungen
fertiggestellt, bis 2026 erwartet das Münchener ifo Institut ein Absinken
auf unter 200.000.
Wohnungswirtschaft: Regulatorische Rahmenbedingungen belasten
Parallel zur Mieterumfrage wurden auch rund 150 Entscheider aus der
Wohnungswirtschaft zur Lage am Mietmarkt befragt: Zwei Drittel von ihnen (64
%) gehen davon aus, dass Mieter mit Angebot und Kostenentwicklung am
Wohnungsmarkt unzufrieden sind. Den Wunsch vieler Mieter nach
energieeffizienten Wohnräumen kann die Branche den Befragten zufolge
gleichzeitig nur begrenzt erfüllen: Lediglich vier von zehn Entscheidern (38
%) sehen die Branche gut aufgestellt, um nachhaltige Gebäude anzubieten.
Noch schlechter sieht es bei der Umsetzung moderner Wohnkonzepte wie etwa
Shared Spaces aus: Nur rund 7 Prozent der befragten Entscheider sieht die
eigene Branche hierfür gut vorbereitet.
Vor dem Hintergrund der Debatte über das Schneller-Bauen-Gesetz betonen
wohnungswirtschaftliche Entscheider und Mieter die Bedeutung politischer
Maßnahmen zur Bewältigung der angespannten Situation gleichermaßen.
Besonders die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren (86 %),
die Reduzierung von Baukosten (98 %) und niedrigere Baustandards (69 %)
werden auf Entscheiderseite als effektive Hebel angesehen. So wünscht sich
eine deutliche Mehrheit (81 %) klare und einfachere regulatorische
Rahmenbedingungen und damit mehr Planungssicherheit auf dem Wohnungsmarkt.
Die Ergebnisse der Umfrage zur Zukunft des Wohnens sind im Aareal
Trendbarometer 2024 zusammengefasst und können hier heruntergeladen werden.
Ansprechpartner für Medien:
Yannick Houdard
Telefon: +49 (0) 611 348 2462
Mobil: +49 (0) 171 226 7155
E-Mail: yannick.houdard@aareal-bank.com
Hinweis: In dieser Pressemitteilung wird das generische Maskulinum
verwendet. Dieses gilt hier gleichermaßen für sämtliche Geschlechter.
Über die Aareal Bank Gruppe
Die Aareal Bank Gruppe mit Hauptsitz in Wiesbaden ist ein führender
internationaler Immobilienspezialist. Die Bank nutzt ihre Expertise, um
Trends, Herausforderungen und Chancen frühzeitig zu erkennen und für ihre
Stakeholder zu nutzen. Die Aareal Bank Gruppe bietet Finanzierungs-,
Banking- und Zahlungsverkehrslösungen für die Immobilienbranche und
angrenzende Branchen und ist auf drei Kontinenten - in Europa, Nordamerika
und Asien - vertreten. Die Geschäftsstrategie der Aareal Bank Gruppe ist auf
einen nachhaltigen Geschäftserfolg ausgerichtet, mit ESG-Aspekten (Umwelt,
Soziales und Unternehmensführung) als zentrale Bestandteile.
Die Aareal Bank AG umfasst die Geschäftssegmente Strukturierte
Immobilienfinanzierungen und Banking & Digital Solutions. Das Segment
Strukturierte Immobilienfinanzierungen beinhaltet die
Immobilienfinanzierungs- und Refinanzierungsaktivitäten der Aareal Bank
Gruppe. Hier begleitet sie Kunden bei großvolumigen Investitionen in
gewerbliche Immobilien. Dabei handelt es sich vor allem um Bürogebäude,
Hotels, Shoppingcenter, Logistik- und Wohnimmobilien sowie
Studierenden-Appartements. Im Geschäftssegment Banking & Digital Solutions
bietet die Aareal Bank Gruppe Unternehmen aus der Wohnungs- und
Immobilienwirtschaft sowie der Energiewirtschaft als Digitalisierungspartner
umfassende Beratungsservices und Produktlösungen an und bündelt diese mit
klassischem Firmenkunden-Banking und Einlagengeschäft.
*Informationen zur Methodik
YouGov hat für die Aareal Bank vom 14.-20.06.2024 deutschlandweit 5042
Mieterinnen und Mieter zur Lage am Mietmarkt befragt. Die Umfrage basiert
auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov Panel Deutschland. Die
Erhebung wurde nach Geschlecht und Generationenzugehörigkeit gewichtet, die
Ergebnisse sind repräsentativ für die MieterInnen in Deutschland ab 18
Jahren. Teilweise wurden die beiden höchsten Antwortkategorien einer Frage
für die Darstellung der Ergebnisse zusammengefasst.
Für die Entscheider-Umfrage wurden vom 12.-26.08.2024 150
wohnungswirtschaftliche Kunden der Aareal Bank befragt. Dieser Teil der
Umfrage ist ein Stimmungsbild und erhebt keinen Anspruch auf
Repräsentativität.
Ende der Pressemitteilung
---------------------------------------------------------------------------
Emittent/Herausgeber: Aareal Bank AG
Schlagwort(e): Immobilien
21.10.2024 CET/CEST Veröffentlichung einer Pressemitteilung, übermittelt
durch EQS News - ein Service der EQS Group AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
Die EQS Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate
News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
Medienarchiv unter https://eqs-news.com
---------------------------------------------------------------------------
Sprache: Deutsch
Unternehmen: Aareal Bank AG
Paulinenstr. 15
65189 Wiesbaden
Deutschland
Telefon: +49 (0)611 348 - 0
Fax: +49 (0)611 348 - 2332
E-Mail: aareal@aareal-bank.com
Internet: www.aareal-bank.com
ISIN: DE000A37FT90
WKN: A37FT9
Börsen: Freiverkehr in Hamburg, Hannover; Stockholm
EQS News ID: 2011829
Ende der Mitteilung EQS-Media
---------------------------------------------------------------------------
2011829 21.10.2024 CET/CEST
°