EZB: Inflationserwartungen der Verbraucher in der Eurozone sinken
FRANKFURT (dpa-AFX) - In der Eurozone haben sich die Inflationserwartungen der Verbraucher im September verringert. Laut einer Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) erwarten die Konsumenten auf Sicht von 12 Monaten eine Preissteigerung um 2,4 Prozent, wie die EZB am Freitag in Frankfurt mitteilte. Dies ist der niedrigste Wert seit September 2021. Im August hatte die Inflationserwartung noch bei 2,7 Prozent gelegen. Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang auf 2,6 Prozent gerechnet.
Die Inflationserwartung für die nächsten drei Jahre haben sich ebenfalls leicht verringert. In dieser Betrachtung wird den Angaben zufolge mit einer Inflation von 2,1 Prozent gerechnet, nach zuvor 2,3 Prozent. Der Wert ist der niedrigste seit Februar 2022. Damals hatte der Ukraine-Krieg begonnen.
Die Daten basieren auf den Ergebnissen einer monatlichen Online-Befragung (Consumer Expectations Survey) der EZB unter Verbrauchern aus elf Ländern. Befragt werden rund 19.000 Personen.
Inflationserwartungen spielen eine wichtige Rolle für die Geldpolitik der EZB. Die tatsächliche Inflation ist in der Eurozone in den vergangenen Monaten gesunken. Zuletzt war die Teuerung im September auf 1,7 Prozent gefallen. Dies ist der niedrigste Stand seit April 2021. Die Europäischen Zentralbank strebt ein mittelfristiges Inflationsziel von zwei Prozent an.
Die EZB hatte auf der Zinssitzung im Oktober die Leitzinsen zum dritten Mal seit der großen Inflationswelle gesenkt. An den Finanzmärkten wird im Dezember die nächste Zinssenkung erwartet. Es wird sogar ein großer Zinsschritt um 0,50 Prozentpunkte nicht ausgeschlossen./jsl/jkr/stk