dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 25.10.2024 - 17.00 Uhr
ROUNDUP: Ifo-Geschäftsklima verbessert sich erstmals seit fast einem halben Jahr
MÜNCHEN - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober erstmals seit fast einem halben Jahr wieder verbessert. Das Ifo-Geschäftsklima stieg um 1,1 Punkte auf 86,5 Zähler, wie das Ifo-Institut am Freitag in München mitteilte. Die Stimmungsaufhellung erfolgte nach einer Serie von vier Rückgängen in Folge, wobei das Ifo-Geschäftsklima im September den tiefsten Stand seit Beginn des Jahres erreicht hatte. Analysten waren von einer Erholung ausgegangen. Sie hatten im Schnitt aber nur einen leichten Anstieg des Stimmungsindikators auf 85,6 Punkte erwartet.
USA: Michigan-Konsumklima hellt sich unerwartet etwas auf
MICHIGAN - Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Oktober unerwartet etwas aufgehellt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima stieg zum Vormonat um 0,4 Punkte auf 70,5 Punkte, wie die Universität am Freitag nach einer zweiten Schätzung mitteilte. In einer ersten Schätzung war noch ein Rückgang auf 68,9 Punkte ermittelt worden. Volkswirte hatten mit 69,0 Punkten gerechnet.
Bundesbank-Chef: Inflationswelle ebbt ab
WASHINGTON - Bundesbank-Chef Joachim Nagel rechnet damit, dass die Inflation im Euroraum im nächsten Jahr weiter zurückgeht. Trotzdem warnte er am Rande der Jahrestagung des Internationalen Wirtschaftsfonds in Washington davor, "dass wir jetzt zu hastig über den weiteren Verlauf der Zinssenkungen nachdenken".
Lindner zu geplantem Treffen: Wirtschaft mehr als Industrie
WASHINGTON - Finanzminister Christian Lindner hat sein geplantes Treffen mit Wirtschaftsvertretern direkt vor dem Industriegipfel von Kanzler Olaf Scholz verteidigt. Die Veranstaltung der FDP sei "eher komplementär" zum Kanzler-Termin, "denn die deutsche Wirtschaft ist nicht nur Industrie, sie ist auch Mittelstand, Handwerk, freie Berufe". "Was spricht dagegen, wenn eine regierungstragende Fraktion sich mit anderen Teilen der deutschen Wirtschaft trifft?", sagte Lindner. Da sei die FDP frei und autonom in ihrer Entscheidung.
ROUNDUP 2: Ampel streitet über richtige Wirtschaftspolitik
BERLIN/WASHINGTON/NEU-DELHI - Deutschlands Wirtschaft steckt in der Krise - und der Weg daraus wird zunehmend zu einem Streitthema der Ampel-Koalition. Gerungen wird vor allem um die richtigen Maßnahmen, die die lahmende Wirtschaft wieder ankurbeln könnten. Einen Einblick in die angespannte koalitionsinterne Atmosphäre geben aber auch zwei Veranstaltungen am kommenden Dienstag. Nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einem Industriegipfel geladen hatte, organisierte die FDP ein "wirtschaftspolitisches Spitzengespräch" mit wichtigen Verbandsvertretern.
USA: Aufträge für langlebige Güter fallen weniger als gedacht
WASHINGTON - In den USA sind die Aufträge für langlebige Güter im September weiter gefallen. Die Bestellungen sanken im Monatsvergleich um 0,8 Prozent, wie das US-Handelsministerium am Freitag in Washington nach einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt einen Rückgang um 1,0 Prozent erwartet. Allerdings wurde der Wert für den Vormonat auf einen Rückgang von 0,8 Prozent nach unten korrigiert, nachdem zuvor eine Stagnation gemeldet worden war.
ROUNDUP 2: Deutschland und Indien rücken enger zusammen
NEU-DELHI - Deutschland und Indien rücken ungeachtet unterschiedlicher Haltungen zu Russland noch enger zusammen. Bei den Regierungskonsultationen in Neu-Delhi wurden 27 Vereinbarungen zum Ausbau der Kooperation in Bereichen wie erneuerbare Energien, Forschung und Verteidigung abgeschlossen. Bundeskanzler Olaf Scholz warb zudem um Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt und setzte sich für mehr Tempo in den EU-Verhandlungen mit Indien über ein Freihandelsabkommen ein. Der indische Ministerpräsident Narendra Modi fasste den Stand der Beziehungen beider Länder auf Deutsch kurz und knapp mit den Worten zusammen: "Alles klar, alles gut."
Russlands Notenbank hebt Leitzins auf 21 Prozent an
MOSKAU - Wegen des durch die zunehmende Umstellung auf Kriegswirtschaft anwachsenden Inflationsdrucks hat die russische Notenbank ihren Leitzins weiter angehoben. Laut einer Mitteilung vom Freitag steigt der Leitzins um 2,0 Prozentpunkte auf 21,0 Prozent. Volkswirte hatten mit 20 Prozent gerechnet. Die Zentralbank hob zudem ihre Inflationsprognose für Ende 2024 an und stellte weitere Zinserhöhungen in Aussicht.
EZB: Inflationserwartungen der Verbraucher in der Eurozone sinken
FRANKFURT - In der Eurozone haben sich die Inflationserwartungen der Verbraucher im September verringert. Laut einer Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) erwarten die Konsumenten auf Sicht von 12 Monaten eine Preissteigerung um 2,4 Prozent, wie die EZB am Freitag in Frankfurt mitteilte. Dies ist der niedrigste Wert seit September 2021. Im August hatte die Inflationserwartung noch bei 2,7 Prozent gelegen. Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang auf 2,6 Prozent gerechnet.
Eurozone: Wachstum der Geldmenge und der Kreditvergabe beschleunigt sich
FRANKFURT - Das Wachstum der Geldmenge im Euroraum hat sich im September unerwartet beschleunigt. Die breit gefasste Geldmenge M3 stieg im Monatsvergleich um 3,2 Prozent, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag in Frankfurt mitteilte. Im Vormonat war die Geldmenge nur um 2,9 Prozent gestiegen. Analysten hatten im Schnitt eine unveränderte Jahresrate erwartet.
ROUNDUP: Stromnetz-Ausbau sorgt für höhere Netzumlagen
DORTMUND - Die Neuregelung zur faireren Verteilung der Stromnetz-Ausbaukosten sorgt im kommenden Jahr bei allen Stromkunden für einen Anstieg der Netzumlagen um gut 0,9 Cent je Kilowattstunde. Dies geht aus der Veröffentlichung der neuen Umlagesätze der Übertragungsnetzbetreiber für 2025 hervor. Nach Angaben des Vergleichsportals Verivox würde dieser Anstieg bei einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden rein rechnerisch jährliche Mehrkosten von knapp 44 Euro verursachen. "Ob und in welchem Umfang die Stromversorger die Kostensteigerungen an ihre Kunden weitergeben, steht jedoch im Ermessen des jeweiligen Versorgers", erklärte das Portal.
Kundenhinweis:
ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
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