AMSTERDAM/FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein schwächerer Umsatzausblick des Medizintechnikkonzerns Philips
Damit büßten die Philips-Aktien auf einen Schlag fast die Hälfte der Kurserholung seit Ende April ein. Damals hatte eine milliardenschwere Einigung mit der US-Justiz im Zusammenhang mit fehlerhaften Beatmungsgeräten für die Schlaftherapie ein Kursfeuerwerk ausgelöst. Ab dem Sommer lieferten dann positive Geschäftssignale weiteren Rückenwind. So hatte das Unternehmen im zweiten Quartal trotz des schwierigen Marktumfelds mehr Neugeschäft eingeworben. Konzernchef Roy Jakobs hatte von einer "ermutigenden" Entwicklung gesprochen.
Damit scheint es nun aber erst einmal vorbei zu sein. Denn wegen Problemen im China-Geschäft muss der Konzern nun beim Umsatzausblick für 2024 zurückrudern. Die Nachfrage unter anderem von Krankenhäusern habe sich weiter verschlechtert, teilte der Konkurrent von Siemens Healthineers
Neben einem schwächeren konjunkturellen Umfeld führen schon seit einiger Zeit die Antikorruptionsmaßnahmen der chinesischen Regierung bei der öffentlichen Hand zu Verzögerungen bei der Auftragsvergabe. Die Entwicklung in den anderen Regionen sei hingegen intakt, berichtete Philips weiter.
Statt eines vermutlich zumindest von einigen Investoren erhofften optimistischeren Gewinnmargenausblicks sei das Umsatzziel nun trüber, erklärte Analyst David Adlington von der Bank JPMorgan in einer ersten Reaktion. Die Markterwartungen dürften sinken.
Im Sog der Philips-Kursverluste gerieten auch die Papiere von Siemens Healthineers unter Druck. Sie büßten als einer der größten Verlierer im deutschen Leitindex Dax