ZÜRICH (dpa-AFX) - Bei der Schweizer Großbank UBS
Am Nachmittag lag das Papier mit 3,4 Prozent im Minus bei 27,47 Franken und war damit größter Verlierer im Schweizer Leitindex SMI
In den Monaten Juli bis September verdiente die UBS gut 1,4 Milliarden US-Dollar (1,3 Mrd Euro), wie sie am Morgen mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte die Bank noch einen Verlust von 715 Millionen erlitten, was vor allem an hohen Kosten für die Integration der Credit Suisse lag. Aber schon in den ersten beiden Quartalen 2024 hatte die fusionierte Bankengruppe Gewinne in Milliardenhöhe eingefahren.
Den Vorsteuergewinn im Berichtsquartal beziffert die UBS auf gut 1,9 Milliarden Dollar. Ohne die Kosten der Credit-Suisse-Integration waren es sogar knapp 2,4 Milliarden und damit fast dreimal so viel wie im Vorjahreszeitraum. Die Ergebnisse lagen deutlich über den Schätzungen von Experten.
Ihren Geschäftsertrag konnte die UBS im Jahresvergleich um fünf Prozent auf 12,3 Milliarden Dollar steigern. Die Kosten der Bank zehrten 83,4 Prozent der Erträge auf. Bereinigt um Sonderposten waren es 78,5 Prozent.
Zwar ging der Zinsüberschuss wie erwartet zurück. Ein hohes Transaktionsvolumen und hohe wiederkehrende Gebühreneinnahmen glichen diesen Rückgang den Angaben zufolge aber mehr als aus. Private und institutionelle Kunden seien sehr aktiv gewesen - vor allem in den Geschäftsregionen Amerika und Asien-Pazifik.
In der Vermögensverwaltung für reiche Kunden wuchs der bereinigte transaktionsbasierte Ertrag im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Fünftel. Die Investmentbank steigerte ihren Ertrag im Handelsgeschäft um mehr als 30 Prozent. In Global Banking - der Beratung bei Kapitalmarktgeschäften von Firmen - stieg der bereinigte Ertrag um 21 Prozent. Das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen in Asien und in den USA sei rund gelaufen, berichtete die UBS.
Außerdem zog die Bank in der Vermögensverwaltung für reiche Kunden netto weitere knapp 25 Milliarden Dollar an frischem Geld von Anlegern an. Damit verwaltete die Gruppe Ende September Vermögen in Höhe von 6,2 Billionen Dollar.
Auch mit dem Geschäft in der Schweizer Heimat zeigte sich das Management zufrieden. So habe die Bank im dritten Quartal Kredite in Höhe von rund 35 Milliarden Franken gewährt oder verlängert. Allerdings drückte auch in der Schweiz ein rückläufiger Zinsüberschuss auf die Einnahmen. Außerdem schrieb die UBS 71 Millionen Franken auf gefährdete Kredite ab.
Bei der Integration der Credit Suisse baute die UBS risikogewichtete Vermögenswerte (RWA) in der Abwicklungseinheit weiter ab. Zudem sparte die Bank weitere Kosten ein. Von den insgesamt angestrebten Einsparungen von rund 13 Milliarden Dollar will die Bank bis Ende 2024 rund 7,5 Milliarden erreicht haben.
Weitere Kostensenkungen solle es geben, wenn die Kundendaten von der Credit Suisse auf die Systeme der UBS übertragen worden sind. Der Übertrag hat im Oktober begonnen und soll bis ins Jahr 2026 dauern.
An ihren Plänen für Dividenden und Aktienrückkäufe hält die UBS-Führung unterdessen fest. Die Aktienrückkäufe 2025 sind aber auch abhängig vom Ergebnis der derzeit laufenden politischen Diskussion über höhere Kapitalanforderungen an die UBS. Das Management rechnet nicht damit, dass vor der nächsten Jahresbilanz Anfang Februar eine Entscheidung dazu fällt. Bei der Vorlage der Jahreszahlen will sich das Institut auch zu seiner weiteren Strategie äußern.
Mit Blick auf die weitere Entwicklung im operativen Geschäft gibt sich die UBS gewohnt vorsichtig. So habe das positive Umfeld mit aktiven Kunden, aber auch mit teils starken Schwankungen und Verwerfungen Anfang des vierten Quartals fortgesetzt. In den übrigen Regionen blieben die Wirtschaftsaussichten hingegen getrübt, und die geopolitischen Konflikte sowie die anstehenden US-Wahlen sorgten für Unsicherheit./stw/ys/uh/AWP//mis