AARHUS (dpa-AFX) - Der dänische Windanlagenbauer Vestas
Die Aktie gab am Vormittag deutlich nach. Zuletzt sank der Wert um 11 Prozent und markierte ein Vierjahrestief. Dabei dürfte aber auch eine allgemein triste Branchenstimmung eine Rolle gespielt haben. So haben im neuen Nato-Mitgliedsland Schweden 13 geplante Offshore-Windparks in der Ostsee eine Absage erteilt bekommen.
Die Regierung in Stockholm gab bekannt, keine Genehmigungen für den Bau und Betrieb der Parks zu erteilen, die sich vor der schwedischen Ostküste von der weitgehend autonomen finnischen Inselgruppe Åland bis hinunter zum Öresund nahe Dänemark erstrecken sollten, darunter auch mehrere nördlich von Rügen. Grund für die Absage ist demnach, dass die Offshore-Windräder nach Einschätzung der schwedischen Streitkräfte unter anderem Sensoren und Radare stören und somit die Möglichkeiten zur Verteidigung des Landes beeinträchtigen würden.
Erst im August bei Vorlage der Halbjahreszahlen hatte Vestas das obere Ende seiner Umsatz- und Ergebnisprognose für 2024 gesenkt. Damals hatte der Konzern auf höher als geplante Kosten im Dienstleistungsgeschäft verwiesen. Auch operative Ineffizienzen hatte Vestas für die Senkung verantwortlich gemacht. Für das laufende Jahr erwartet Vestas einen Umsatz von 16,5 Milliarden bis 17,5 Milliarden Euro.
Im dritten Quartal verbesserte sich der bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) von 70 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 235 Millionen Euro. Allerdings hatten Analysten hier deutlich mehr erwartet. Die entsprechende Marge stieg von 1,6 auf 4,5 Prozent, wie der Konkurrent der Siemens-Energy-Tochter Gamesa
Die Analysten der kanadischen Bank RBC sprachen von einem enttäuschenden Zahlenwerk. Das Service-Segment habe enttäuscht. Positiv werten die Experten dagegen die Entwicklung der Preise bei den Auftragseingängen. Dies sollte die Margen in den kommenden beiden Jahren stützen. Analyst Akash Gupta von der US-Bank JPMorgan nannte nach den schwachen Ergebnissen das Margenziel ambitioniert./mne/men/mis