(neu: Statement der niedersächsischen Landesregierung, Kurs)
SALZGITTER (dpa-AFX) - Überraschender Paukenschlag bei Salzgitter
Die im Index der kleineren Werte SDax
Auch Analysten begrüßten das potenzielle Übernahmeangebot. Eine formelle Offerte wäre positiv für den Aktienkurs, der nach mehreren Gewinnwarnungen in diesem Jahr und wegen anhaltend schwacher Stahlpreise und Margen sowie hoher Investitionen in die klimaneutrale Stahlproduktion weiter gefallen sei, schrieb etwa UBS-Analyst Andrew Jones in einer ersten Reaktion.
Wann das Angebot kommen könnte, hängt von mehreren Faktoren ab. So sei eine mögliche Offerte unter anderem an die Bedingung geknüpft, dass das Konsortium einschließlich des eigenen Anteils mindestens 45 Prozent plus eine Aktie erhalte, hieß es von Salzgitter weiter. Die mögliche Höhe des Angebotspreises sei dem Konzern bislang noch nicht verkündet worden.
Das Familienunternehmen GP Günter Papenburg betätigt sich eigenen Angaben zufolge in den Bereichen Bau und Projekte, Rohstoffe und Logistik, Technologie und Projekte sowie Recycling und Verwertung. Papenburg hält derzeit 25,10 Prozent an Salzgitter und folgt damit an zweiter Stelle hinter Niedersachsen - das Land ist über die Hannoversche Beteiligungsgesellschaft Niedersachsen mbH (HanBG) mit rund 26,5 Prozent beteiligt.
"Die Landesregierung prüft die beabsichtigte Übernahme der wirtschaftlichen Kontrolle über die Salzgitter AG durch die GP Günter Papenburg Aktiengesellschaft und die TSR Recycling GmbH & Co. KG sowie die damit verbundenen rechtlichen und wirtschaftlichen Folgen sehr gründlich", teilte Niedersachsen unterdessen auf dpa-Anfrage mit. Man wolle dabei insbesondere die Belange der Beschäftigten berücksichtigen. Eine inhaltliche Positionierung werde erst nach Abschluss der Prüfung möglich sein.
"Wir sind von der Richtungsentscheidung der Salzgitter AG hin zu Grünem Stahl nach wie vor fest überzeugt und möchten das Unternehmen auf diesem zukunftsorientierten Weg auch weiter konstruktiv begleiten", hieß es in dem Statement der Landesregierung weiter.
Für Analyst Christian Obst von der Baader Bank ist ein privater Eigentümer wie GP Günter Papenburg, der tief in der Branche verwurzelt sei, womöglich für Salzgitter die "bessere Alternative", um den Konzern bei seinem schwierigen, unsicheren und langen Umbau zu unterstützen.
Während Konkurrent Thyssenkrupp
Salzgitter-Chef Gunnar Groebler kündigte zudem einen schärferen Sparkurs an, von dem vor allem das Handelsgeschäft betroffen sein dürfte. Der Manager hatte die härteren Maßnahmen mit der ausgeprägten Schwächeperiode in wichtigen Zielmärkten begründet.
Sollte es zu einer Übernahme von Salzgitter kommen, könnte das auch Einfluss auf den Kupferkonzern Aurubis