MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Autobauer BMW
Die Kosten für technische Maßnahmen und der Auslieferungsstopp infolge der Probleme mit von Continental
Weil auch das einst so wachstumsträchtige chinesische Geschäft stotterte, rutschte die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern in der Autosparte um 7,5 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent ab. Das war ein noch deutlicherer Rückgang, als Experten ohnehin befürchtet hatten. BMW hatte wegen der Probleme bereits im September seinen Ausblick gesenkt.
Das Management um Chef Oliver Zipse bestätigte diese Ziele nun. "Nach den außergewöhnlichen Belastungen im dritten Quartal geht unser Blick nach vorne: Im vierten Quartal nehmen wir trotz hoher geplanter Vorleistungen wieder Kurs auf ein stärkeres Ergebnis, um damit unsere Jahresziele zu erreichen", sagte der Manager.
Die BMW-Aktie verlor vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate fast 3 Prozent Prozent gegenüber dem Xetra-Schluss vom Vorabend. Der Kurs hat in diesem Jahr bereits mehr als ein Viertel eingebüßt. Vor allem die Prognosesenkung im September hatte die Anleger geschockt. Die US-Wahlen dürften ebenfalls im Fokus der Anleger stehen angesichts drohender neuer Zölle mit einem möglichen US-Präsidenten Donald Trump.
Der Auslieferungsstopp für Autos wegen der technischen Probleme mit Bremsen sorgte bei den Bayern für einen hohen Mittelabfluss (Free Cashflow). Weil viele Teile und Autos auf Lager liegen, flossen im Autogeschäft im Quartal fast 2,5 Milliarden Euro ab - nach einem Zufluss in ähnlicher Größenordnung ein Jahr zuvor.
BMW steckt dieses Jahr auch viel Geld in neue Modelle und Anlagen, um sich für den Start der neuen Elektroautogeneration "Neue Klasse" im kommenden Jahr zu rüsten. Profiinvestoren beäugen die Cashflow-Kennzahl kritisch, weil sie ein Indikator für die aktuelle Finanzkraft eines Unternehmens ist und damit Aufschluss geben kann über eine mögliche Dividendenzahlung oder Aktienrückkäufe.
Im vierten Quartal soll sich die Lage bei BMW aber wieder bessern, auch dank wieder anziehender Auslieferungen. Finanzchef Walter Mertl will es mit einem Schlussspurt noch schaffen, dass auf Jahressicht mehr als 4 Milliarden Euro in die Kassen fließt - bis Ende September lag die Kennzahl 191 Millionen Euro im Minus./men/stk