PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben Mittwoch nach den US-Präsidentschaftswahlen zugelegt. Sie folgten damit den deutlich steigenden US-Futures. "Aktuell deuten die Wahlergebnisse auf einen 'Red Sweep' hin, also eine Eroberung sowohl des Präsidentenamtes als auch beider Kammern des Kongresses durch die Republikaner", stellte Robert Greil, Chefstratege bei Merck Finck fest. Bewahrheite sich diese Aussicht, würde diese Donald Trump aus seiner Sicht ermöglichen, mehr von seinem Programm, einschließlich fiskalischer Maßnahmen wie Steuersenkungen, umzusetzen als er es während seiner ersten Amtszeit konnte.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Mögliche negative Folgen blendeten die Märkte zumindest teilweise aus. "Während Trump in seiner Siegesrede das 'goldene Zeitalter' Amerikas ankündigt, dürfte man sich in den Führungsetagen so mancher Exporteure in Europa und China nicht ganz so optimistische Gedanken über eine sich nun verändernde Welt machen, was die Handelsbeziehungen mit der größten Volkswirtschaft angeht", mahnte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.
Allerdings warnten Marktexperten davor, die Bedeutung der US-Wahlen für den weiteren Kurs der Aktienmärkte zu stark zu gewichten. "Mittel- bis langfristig wird die US-Politik auch in den kommenden Jahren nicht der nachhaltig bestimmende Faktor für die Finanzmärkte sein", betonte Eckhard Schulte, Leiter der Vermögensverwaltung MainSky Asset Management. "Der Fokus bleibt auf den Unternehmensgewinnen, Margen und schließlich den unter anderem durch die Geldpolitik bestimmten Bewertungen."
Dies zeigte sich bereits am Handelstag. So waren es nicht die US-Wahlen, sondern neue Zahlen von Novo Nordisk
Auch beim zweiten Ausreißer, der Aktie von Ahold Delhaize
Gut kamen auch die Zahlen des britischen Einzelhändlers Marks & Spencer
Durchwachsener war die Lage im Bankensektor. Während Unicredit
Am Ende des Feldes lagen die Autowerte. "Hofften auch die deutschen Autobauer bis zuletzt auf einen Sieg der Demokraten, dürften für sie nun noch härtere Zeiten anbrechen", merkte Molnar dazu an. BMW