WIEN (dpa-AFX) - Der Wiener Aktienmarkt hat am Mittwoch nach der US-Wahl klar im Minus geschlossen. Nach Zuwächsen im Frühhandel gab der Leitindex ATX
An der Wall Street ging es mit den Aktienkursen hingegen merklich nach oben und der Dow Jones konnte ein neues Rekordhoch markieren. In Europa drückten wohl die geplanten protektionistischen Maßnahmen von Trump, wie etwa Strafzölle, auf die Aktienkurse.
"Es war wohl wieder einmal die Wirtschaft, die den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen im Wesentlichen entschieden hat", vermutet Robert Greil, Chefstratege beim Bankhaus Merck Finck. So hätten viele Amerikaner die stark gestiegenen Preise beklagt - auch wenn daran eher die Nachwirkungen der Covid-Pandemie Schuld gewesen seien als die Administration des noch amtierenden Präsidenten Joe Biden. Das habe jedoch "für viele Bürger an der Wahlurne offensichtlich keine große Rolle gespielt", so Greil.
Insbesondere die angedrohten Zollerhöhungen gegen China, auch gegenüber Europa lassen laut Helaba-Analysten aber sorgenvoll auf die kommenden Monate blicken. Dafür spreche zudem, dass sich ein Sieg der Republikaner in beiden Häusern des US-Kongresses andeutet. Dies würde die wirtschaftspolitischen Möglichkeiten Trumps deutlich erweitern, hieß es weiter von den Experten.
In Wien rückte die Aktie der Raiffeisen Bank International
Auf den ATX lasteten die Kursverluste vom Verbund in Höhe von fünf Prozent und der Abschlag von 4,3 Prozent bei der Voestalpine
Quartalszahlen stehen erst am Donnerstag von Mayr-Melnhof
Beim Baukonzern Strabag gab es ein Kursplus in Höhe von zwei Prozent. Österreichs größter Baukonzern ist in Deutschland zu einer Kartellstrafe verdonnert worden. Wegen verbotener Absprachen bei der Ausschreibung für ein Bauprojekt in Köln hat das deutsche Bundeskartellamt eine Geldstrafe von 2,79 Millionen Euro gegen die in der Rhein-Metropole ansässige Strabag AG verhängt.
Beim Branchenkollegen Porr gab es ein Kursplus von 3,6 Prozent. Die Papiere des niederösterreichischen Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann zogen um 3,9 Prozent hoch./ste/spa/APA/jha