MONTABAUR (dpa-AFX) - Deutlich höhere Ausgaben für den Aufbau des vierten Mobilfunknetzes in Deutschland haben in den ersten neun Monaten des Jahres den operativen Gewinn der 1&1-Mutter
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) des United-Internet-Konzerns ging in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr um etwas mehr als ein Prozent auf 978 Millionen Euro zurück. Grund dafür waren die stark gestiegenen Kosten für den Ausbau des Mobilfunknetzes. So fielen die Ausgaben für das 1&1 Mobilfunknetz mit 167 Millionen Euro mehr als doppelt so groß aus wie noch im Vorjahreszeitraum.
Der Umsatz stieg hingegen um zwei Prozent auf knapp 4,7 Milliarden Euro. Damit fielen der Erlös und das operative Ergebnis etwas schlechter aus, als Experten erwartet hatten. Zudem senkten United Internet und auch die Tochter 1&1 die Prognosen für den Umsatz in diesem Jahr leicht. Die Gewinnprognosen wurden bestätigt.
Die im SDax
Zulegen konnte der Internetdienstleister Ionos. Der Umsatz stieg im Dreivierteljahr um fast acht Prozent auf gut 1,1 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte im selben Zeitraum um gut neun Prozent auf 334,5 Millionen Euro. "Wir blicken optimistisch auf die verbleibenden Monate des Geschäftsjahres", sagte Ionos-Chef Achim Weiß laut Mitteilung vom Dienstag. Der Manager bestätigte entsprechend die Jahresziele.
An der Börse sackte das seit Anfang 2023 an der Börse gelistete Ionos-Papier dennoch ab. Der Kurs fiel um bis zu 9 Prozent; zuletzt betrug das Minus noch
knapp 5 Prozent auf 22,75 Euro. Damit ist die Aktie immer noch fast ein Viertel teurer als beim Börsengang, liegt aber deutlich unter dem Rekordniveau von mehr als 30 Euro im Sommer. Ionos ist an der Börse derzeit mit rund 3,2 Milliarden Euro bewertet. United Internet hält knapp 64 Prozent der Anteile.
Der Börsenwert von United Internet selbst stürzte am Dienstag nach Vorlage der Zahlen um mehr als 14 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro ab. Unternehmensgründer und Konzernlenker Ralph Dommermuth hält rund die Hälfte der United-Internet-Papiere. Knapp zehn Prozent der Aktien hat United Internet zurückgekauft und hält die Anteile seitdem, sodass der Streubesitz bei weniger als 40 Prozent liegt.
Auch für die Papiere der United-Internet-Tochter 1&1, die zu fast 80 Prozent United Internet gehören, ging es am Dienstag nach Bekanntgabe der Zahlen deutlich nach unten. Der Kurs sackte auf das tiefste Niveau seit dem Sommer 2023 ab. Zuletzt notierten die Papiere mit minus 7 Prozent auf 12,04 Euro wieder etwas darüber. 1&1 wird damit derzeit mit rund 2,1 Milliarden Euro bewertet./ngu/zb/mis/stk