WOLFSBURG (dpa-AFX) - Bei Volkswagen
Im Gegenzug verlangen IG Metall und Betriebsrat Garantien für Standorte und Beschäftigung. Die von VW
Konkret angeboten wird, die nächste Tariferhöhung befristet als Arbeitszeit in einen Zukunftsfonds einzubringen und vorerst nicht auszuzahlen. Das ermögliche flexible Arbeitszeitkürzungen ohne Personalabbau. Maßstab solle dabei der jüngste Pilotabschluss für die Metall- und Elektroindustrie sein, der eine Erhöhung um insgesamt 5,1 Prozent in zwei Stufen bis 2026 vorsieht.
"Gegenmodell zum Kahlschlag-Plan"
"Weil nachhaltige Lösungen hermüssen, gehen wir nun in die Offensive und legen ein Lösungskonzept vor", sagte Betriebsratschefin Daniela Cavallo bei der Vorstellung des Konzepts in Wolfsburg. "Es ist ein Gegenmodell zum Kahlschlag-Plan des Vorstandes, der Zukunft verhindert statt schafft." Bei dem eigenen Plan handel es sich dagegen um einen Plan, "der ohne Werksschließung und ohne betriebsbedingte Kündigungen auskommt", sagte IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger.
Cavallo sprach von einem "Masterplan, der die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens dauerhaft sicherstellt". Einem Personalabbau verschließe man sich dabei nicht grundsätzlich. Er müsse aber sozialverträglich erfolgen. Und: Auch das Management solle auf Boni verzichten und in den geforderten Fonds zur Zukunftssicherung einbringen.
VW will Löhne kürzen
Das Gesamtkonzept will die IG Metall am Donnerstag in Tarifrunde "auf den Tisch legen", kündigte Gröger an. Volkswagen fordert bisher eine pauschale Lohnkürzung um zehn Prozent. Zudem stehen Werkschließungen und Personalabbau im Raum. "Jetzt hat es VW in der Hand, ebenfalls Verantwortung zu übernehmen und zügige Lösungen zu ermöglichen", sagte Gröger. "Andernfalls würde der Tarifpartner mutwillig eine Eskalation provozieren."
Das wolle man vermeiden, fügte Gröger hinzu. Ziel sei es, bis Weihnachten zu einer Einigung zu kommen. "Aber wir sagen ebenso klar: Die Belegschaft ist kampfbereit, die Vorbereitungen laufen." Die Friedenspflicht bei Volkswagen läuft noch bis Ende November. Ab 1. Dezember sind Warnstreiks möglich./fjo/DP/jha