BONN (dpa-AFX) - Die Postboten, Paketzusteller und anderen Beschäftigten der Deutschen Post
"Durch steigende Paketmengen und -gewichte brauchen unsere Mitglieder weitere Entlastung durch zusätzliche Freizeit", sagte Verdi-Vizechefin Andrea Kocsis. Den besonders hohen Krankenstand in der Firma wertete sie als Beleg für den Bedarf nach mehr Freizeit, damit sich die Beschäftigten erholen können. Es geht um rund 170.000 Tarifbeschäftigte der Post im Inland.
Die Forderung nach mehr Geld begründete Kocsis mit hohen Alltagskosten, außerdem sei der Lohn von den meisten Postlern niedriger als das mittlere Einkommen in Deutschland. Der jetzige Tarifvertrag läuft zum Jahresende aus. Die Deutsche Post gehört zum Logistikkonzern DHL.
Reaktion der Post
Das Management reagiert zurückhaltend auf die Verdi-Forderung. "In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld bei gleichzeitig niedriger Inflation steht für uns als Arbeitgeber die Beschäftigungssicherung an erster Stelle", heißt es in einem Statement der Firma. Die Beschäftigungssicherung könne nur mit einer Balance zwischen Lohnsteigerungen und wirtschaftlicher Tragfähigkeit gewährleistet werden. In diesem Jahr seien die Entgelte der Tarifbeschäftigten bereits um durchschnittlich 11,5 Prozent gestiegen.
Außerdem wies das Unternehmen auf einen Beschluss der Bundesnetzagentur hin, dem zufolge der Briefversand mit der Post im Januar 10,5 Prozent teurer werden darf - angesichts schrumpfender Briefmengen und hoher Investitionen hält der Vorstand das für zu wenig. "Die vorgelegte Forderung ignoriert diese Tatsachen leider völlig."/wdw/DP/men