FRANKFURT (dpa-AFX) - Wenige Tage nach der UBS sorgt am Freitag auch das Analysehaus Jefferies mit einem Favoritenwechsel von Mercedes-Benz
Am Vormittag legte BMW im Dax
Als Grund für seinen Favoritenwechsel zu BMW erwähnte Jefferies-Analyst Houchois ein besseres Risikoprofil in Bezug auf Wachstum, Zollaussichten und CO2-Konformität. Außerdem hätten die Ausgaben bei den Münchnern in diesem Jahr einen Höhepunkt erreicht, während Mercedes-Benz sich dagegen erst neu positionieren und Geld in die Hand nehmen müsse. Die Barmittelrendite sei das Highlight der Anlagestory von Mercedes gewesen. Nun werde man beim Cashflow wieder mehr mit BMW auf Augenhöhe sein, schrieb Houchois.
Seit Wochenbeginn haben sich die Kursgewinne von BMW mittlerweile auf fast zehn Prozent summiert. Die Mercedes-Aktie legte im Vergleich zum Schlusskurs von vergangenem Freitag lediglich um zwei Prozent zu. Seit Anfang des Jahres stehen sämtliche Autowerte im Dax aber noch deutlich im Minus und gehören 2024 zu den größten Verlierern im Leitindex.
Denn die Branche leidet nicht nur unter der mauen Nachfrage aus dem Ausland, sondern auch unter der schwächelnden Konjunktur in Deutschland. Die deutsche Industrie steckt weiter in der Krise. Vor dem Wochenende sorgte ein überraschender Produktionsrückgang im Oktober für Enttäuschung. Neben der Energieerzeugung ging die schlechte Entwicklung der Produktion vor allem auf die Autoindustrie zurück. Diesen Nachrichten konnten die Branchentitel an der Börse aber trotzen.
Und Houchois traut den Autoaktien eine weitere Erholung zu. Mit seinem erhöhten Kursziel von 85 Euro sieht der Jefferies-Analyst bei BMW noch weitere gut zehn Prozent Luft nach oben. Für die auf "Hold" abgestufte Mercedes-Aktie liegt sein spürbar eingedampftes Kursziel von 60 Euro sogar elf Prozent über dem aktuellen Kurs.
Bereits am Dienstag hatte auch UBS-Analyst Patrick Hummel in einem Branchenausblick auf 2025 von Mercedes auf BMW umgesattelt. An seinem neuen Favoriten BMW schätzt Hummel den verbesserten freien Mittelzufluss und die besonders attraktiven Renditeaussichten. Bei Mercedes sieht er, ähnlich wie Jefferies-Kolege Houchois, mehr Risiken durch Emissionsvorschriften und drohende US-Zölle./niw/gl/nas