KOBLENZ (dpa-AFX) - Der schwächelnde Softwareanbieter Compugroup Medical
Das Papier war am Freitag mit 16,48 Euro aus dem Handel gegangen. Beim Broker Lang & Schwarz stieg die Aktie am Montag um rund 24 Prozent auf 20,50 Euro. Das Angebot würde das Unternehmen mit knapp 1,2 Milliarden Euro bewerten. Am Markt war die Compugroup zuletzt nur noch knapp 900 Millionen Euro wert gewesen. Im Falle einer erfolgreichen Übernahme sei geplant, das Unternehmen von der Börse zu nehmen.
Die Gesellschaftergruppe um die Familie Gotthardt beabsichtigt laut Mitteilung zudem im bisherigen Umfang mit rund 50,1 Prozent an der Gesellschaft beteiligt zu bleiben. Es sei dann eine strategische Partnerschaft mit CVC beabsichtigt. Die Gremien müssten dem Vorhaben noch zustimmen, hieß es.
Der auf Arztpraxen, Kliniken und Apotheken spezialisierte Softwareanbieter hatte in den vergangenen Jahren zu kämpfen. Eine Wachstumsinitiative mit hohen Investitionen unter dem ehemaligen Vorstandschef Dirk Wössner trug nur geringe Früchte, Wössner musste Mitte 2022 abrupt gehen. Auch Nachfolger Michael Rauch blieb glücklos, Ende Juli dieses Jahres übernahm Daniel Gotthardt den Chefposten. Er ist der Sohn des Unternehmensgründers Frank Gotthardt.
Sorgen um die Gewinnentwicklung haben in den Depots der Anleger in diesem Jahr tiefe Spuren hinterlassen. Der Aktienkurs sackte seit Jahresbeginn bis dato um über die Hälfte ab und gehört im Kleinwerteindex SDax damit zu den vier schlechtesten Titeln. Im Februar enttäuschte das Unternehmen mit seinen Zahlen zum letzten Quartal des Vorjahres und sorgte für einen Kursrutsch, im Juli brachte eine Prognosesenkung weitere Ernüchterung mit sich.
Anfang des Jahres pendelte die Aktie noch um die Marke von 40 Euro. Im Boom nach dem Corona-Crash war sie 2020 und 2021 noch teils über 85 Euro wert gewesen./men/mne/stk