FRANKFURT (dpa-AFX) - Der angekündigte Zukauf des Branchenunternehmens 1E durch Teamviewer
Das Papier ist zurück auf dem tiefsten Stand seit dem 30. Juli und damit dem Tag, bevor Teamviewer mit starken Zahlen zum zweiten Quartal hatte begeistern können. Von einstigen Höhen ist der Kurs ohnehin weit entfernt, im Covid-Boom der Branche kostete die Aktie teils über 50 Euro. Enttäuschte Wachstumsfantasien nach der Pandemie und teure Sponsorenverträge ließen den Kurs in den Folgejahren einbrechen.
Die aktuellen Kursverluste erklärte Aktienexperte Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel mit "Sorgen, dass sich Teamviewer mit dem Zukauf verheben könnte." "Immerhin ist 1E etwa ein Drittel so groß wie Teamviewer." Zudem hätten einige Anleger wohl eher auf eine Ausweitung des Aktienrückkaufs oder eine andere Ausschüttung gehofft.
Analyst Mohammed Moawalla von der US-Investmentbank Goldman Sachs wies derweil darauf hin, dass der Spezialist für die automatische Erkennung und Behebung von IT-Problemen der Anwender zuletzt zweistellig gewachsen sei. Und der Transaktionsmultiplikator liege mit 9,4 etwa in der Mitte des historischen Schnitts der Softwarebranche von 5 bis 15.
Der Unternehmenswert von 1E beläuft sich bei dem Deal laut Teamviewer auf 720 Millionen US-Dollar (682 Mio Euro). Mit dem Zukauf Konzernchef Oliver Steil das Wachstum ankurbeln. Das Unternehmen finanziert die Übernahme über eigene Mittel und neue Schulden. Damit werden weitere Aktienrückkäufe in den nächsten zwei Jahren "unwahrscheinlich", wie Steil einräumte./ck/mis