Waldbrand in Malibu außer Kontrolle - auch Promis flüchten
MALIBU (dpa-AFX) - In dem kalifornischen Küstenort Malibu sind die Flammen eines Waldbrandes aus dem hügeligen Hinterland bis an die Strände vorgedrungen. Nach Mitteilung der Stadtverwaltung wurde die berühmte Küstenstraße Pacific Coast Highway streckenweise gesperrt. In der Ortschaft seien auch Häuser in der Nähe des Piers in Gefahr, hieß es. Tausende Anwohner waren über Nacht aus den betroffenen Gebieten geflüchtet.
Entlang der brennenden Pazifikküste kämpften mehr als 700 Feuerwehrleute gegen den rasch um sich greifenden Waldbrand an. Das "Franklin Fire" war am späten Montagabend (Ortszeit) ausgebrochen. Nach Angaben der Feuerwehr hatte es sich schnell auf eine Fläche von mehr als 1.100 Hektar ausgebreitet. Zunächst gelang es nicht, die Flammen einzuzingeln.
Evakuierungen angeordnet
In großen Teilen von Malibu wurden Evakuierungen angeordnet oder Warnungen erlassenn. Berichte über Verletzte oder Tote gab es nicht. Über Schäden machten die Behörden zunächst keine Angaben. Auf Fotos und Videos der Nachrichtensender waren aber brennende und verkohlte Häuser zu sehen.
In dem Gebiet befindet sich auch die Pepperdine University. Studenten und Mitarbeiter wurden aufgerufen, sich in einem Schutzraum einzufinden. Schulen blieben am Dienstag geschlossen.
Malibu, rund 50 Kilometer westlich von Los Angeles, ist als Wohnort vieler Filmstars bekannt. "Beängstigende Zeiten", schrieb Oscar-Preisträgerin Mira Sorvino (57, "Geliebte Aphrodite") auf der Plattform X. Sie hätten ihr Haus mitten in der Nacht mit Kindern und Haustieren geräumt.
Cher (78) habe ihr Haus geräumt und sei mit ihren Haustieren in einem Hotel untergekommen, teilte die Sprecherin der Sängerin und Schauspielerin laut der "New York Times" mit. Er und seine Frau hätten sich vor diesen "schrecklichen Feuern" mit ihren Tieren in Sicherheit gebracht, schrieb der Schauspieler Dick Van Dyke (98) auf Facebook.
Santa-Ana-Winde fachen Feuer an
Die Brandursache war zunächst nicht bekannt. Die Flammen wurden durch starke Santa-Ana-Winde schnell ausgebreitet, die vor allem im Herbst und Winter auftreten.
Im November 2018 wütete rund um Malibu ein schweres Feuer, das größere Landstriche verwüstete und mehr als 1.500 Häuser zerstörte, darunter auch Villen von Prominenten. So brannten unter anderem die Häuser von Moderator Thomas Gottschalk, US-Sängerin Miley Cyrus und Schauspieler Gerard Butler ab.
Angesichts des Klimawandels warnen Experten, dass Feuer häufiger auftreten und mehr Zerstörungskraft entfalten. Erst im November hatte ein heftiger Waldbrand - ebenfalls angefacht durch Santa-Ana-Winde - zahlreiche Häuser im Süden Kaliforniens zerstört./alz/DP/zb