Goldpreis präsentiert sich nach Rückschlägen stabil - Deutliches Jahresplus
FRANKFURT/LONDON (dpa-AFX) - Der Goldpreis hat sich nach seinem jüngsten Rücksetzer vom Ende Oktober erreichten Rekordhoch stabilisiert. Am Dienstagnachmittag kostete eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) 2.637 US-Dollar.
Die aktuelle Rekordrally hatte den Goldpreis bis auf einen Höchststand von 2.790 US-Dollar getrieben. Seitdem steht der Preis für das Edelmetall etwas unter Druck, wobei sich die runde Marke von gut 2.700 Dollar bereits zweimal als hartnäckiger Widerstand erwiesen hat.
Die Analysten der Postbank begründen den Preisrückgang seit Ende Oktober damit, dass sich der globale Bestand an börsengehandelten Zertifikaten, die mit physischem Gold hinterlegt sind, erstmals seit April reduziert habe. Dies sei fast ausschließlich auf Abflüsse aus Europa zurückzuführen, während der Bestand in allen anderen Regionen nahezu unverändert geblieben sei.
Notenbanken hingegen bleiben laut den Postbank-Experten weiter als Goldkäufer aktiv. Auch Chinas Zentralbank, die zuvor sechs Monate pausiert habe, erwarb demnach im November weitere fünf Tonnen für ihre Währungsreserven. "Einiges spricht dafür, dass besonders in Asien die Nachfrage nach Gold auch 2025 hoch bleiben wird und die Preise deshalb Aufwärtspotenzial besitzen", resümierten die Fachleute.
Trotz der jüngsten Schwächephase ist der Goldpreis in diesem Jahr um rund 28 Prozent gestiegen. Als ein wichtiger Treiber gilt die Aussicht auf weiter sinkende Leitzinsen in den USA. Der sich abkühlende Arbeitsmarkt spricht nach Einschätzung der Commerzbank dafür, dass die US-Notenbank auf ihrer Sitzung am morgigen Mittwoch ihre Geldpolitik erneut lockern dürfte. Das sind gute Nachrichten für Goldanleger, denn das Edelmetall wirft keine Zinsen ab. Damit steigt die Attraktivität von Gold im Vergleich etwa zu Staatsanleihen.
Auch die Nachfrage nach sicheren Häfen in unruhigen geopolitischen Zeiten stützt das Edelmetall. Zudem war der Wert der indischen Goldimporte im November auf einen Rekordwert gestiegen, nachdem die Regierung die Zollgebühren gesenkt hatte./la/jsl/men