KARLSRUHE (dpa-AFX) - Im Streit um regulierte Renditen auf getätigte Investitionen haben Energienetzbetreiber wie Eon
In dem Prozess ging es um die Festlegung der Eigenkapitalzinssätze für Strom- und Gasnetzbetreiber. An die Zinssätze sind die Unternehmen gebunden, wenn sie Netzkosten in Rechnung stellen. Über Netzentgelte zahlen Netznutzer, also Haushalte, Gewerbe und Industrie, auch die Renditen der Betreiber. Während Investitionen durch höhere Verzinsungen also attraktiver werden, würden die Energiekosten auf der Verbraucherseite steigen.
Die Bundesnetzagentur hatte als regulierende Behörde die Zinssätze für die Jahre 2024 bis 2028 für bestehende Anlagen auf 3,51 Prozent und für Neuanlagen auf 5,07 Prozent festgelegt. Diese Entscheidung hatte ein Düsseldorfer Gericht im vergangenen Jahr gekippt. Die Karlsruher Richter hingegen gaben mit ihrer Entscheidung nun den festgelegten Zinssätzen statt.
In einer mündlichen Verhandlung am Dienstag hatten sie der Bundesnetzagentur einen "Ermessensspielraum bei der Wahl der richtigen Bemessungsmethode" zugesprochen. Dieser dürfe durch ein Gericht nicht untergraben werden, hatte es geheißen.
Bei Eon zeigte man sich am Mittwoch enttäuscht: "Wir nehmen die kurzfristige Entscheidung des Bundesgerichtshofs mit Bedauern zur Kenntnis und werden die Auswirkungen analysieren", teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. Dazu will Eon allerdings die konkreten Entscheidungsgründe des Gerichts abwarten, die momentan noch nicht vorlägen. Auf die aktuelle Geschäftsplanung habe das Urteil keine Auswirkung, hieß es weiter. Es sei mit dem aktuellen Zinssatz auf Bestandsinvestitionen kalkuliert worden. Eon will sich auch zukünftig dafür einsetzen, die bestehende Methodik zur Zinsfestlegung weiterzuentwickeln.
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