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ROUNDUP: Wassersportwirtschaft rechnet mit mehr Bootsverkäufen

09.01.2025
um 15:15 Uhr

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die deutsche Wassersportwirtschaft blickt vor der Branchenmesse "Boot" verhalten optimistisch in die Zukunft. "Die Talsohle scheint durchschritten", teilte der Bundesverband Wassersportwirtschaft (BVWW) in Düsseldorf mit. Nachdem im ersten Halbjahr 2024 nur sehr wenige Neuboote verkauft worden seien, gebe es seit dem 3. Quartal eine spürbar bessere Nachfrage, sagte BVWW-Geschäftsführer Karsten Stahlhut. Die Unternehmen rechneten mit einer langsamen, aber stetigen Erholung. 2026 wolle man wieder auf das Vor-Corona-Niveau kommen.

Die "Boot" läuft vom 18. bis zum 26. Januar. Sie ist laut Messe Düsseldorf die weltweit größte Messe für Boote und Wassersport mit mehr als 1.000 ausgestellten Booten und Jachten. 1.500 Firmen und Organisationen wollen ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren. Größte Ausstellernationen sind Italien (130 Aussteller), Niederlande (98) und Frankreich (88). Erwartet werden rund 220.000 Besucher aus über 100 Ländern.

Weitere Themen der Messe sind etwa Surfsport, Tauchen, Paddeln, Sportfischen und Reisen. Für Vorführungen und Mitmachaktionen gibt es vier Wasserbecken und einen Tauchturm.

Größte ausgestellte Jacht kostet knapp zehn Millionen Euro

Das größte ausgestellte Boot ist die Motorjacht SP92 der italienischen Werft Sanlorenzo. Sie ist knapp 28 Meter lang und kostet fast 10 Millionen Euro. Zu den kleinsten ausgestellten Booten zählt eine aufblasbare Segeljolle der Firma Tiwal. Sie ist 3,80 Meter lang und kostet knapp 8000 Euro.

Der Verband sprach von "Herausforderungen" für den Bootshandel. So hätten es derzeit vor allem die Einsteigerklasse bis sieben Meter Bootslänge sowie Segeljachten schwer. Gründe seien unter anderem starke Preissteigerungen bei Neubooten, viele junge gebrauchte Boote sowie hohe Zinsen.

Laut BVWW sind offene Sportboote in Deutschland am gefragtesten. Im Schnitt seien zwischen 2018 und 2022 jährlich rund 42.000 Boote von Privateignern gekauft worden, etwa drei Viertel davon als Gebrauchtboot.

Bootsbesitzer in Deutschland im Schnitt 62 Jahre alt

Die Eigner würden dabei im Schnitt immer älter. Das Durchschnittsalter liege derzeit bei 62 Jahren, so der Verband. Die Anteile der jungen Altersgruppen der Eigner würden kontinuierlich kleiner. "Ab 2025 dominiert in den Häfen die Altersgruppe 61 bis 75 Jahre", sagte Stahlhut. Die demografische Entwicklung habe auch dafür gesorgt, dass die Anzahl der Bootsbesitzer von 2015 bis 2023 im Saldo um 34.000 gesunken sei./tob/DP/mis