Goldpreis legt weiter zu - Sorge vor US-Handelspolitik
LONDON (dpa-AFX) - Der Goldpreis ist am Dienstag mit der Sorge um die Folgen der Handelspolitik der neuen US-Regierung weiter gestiegen. An der Börse in London wurde die Feinunze (etwa 31,1 Gramm) am Morgen bei 2.720 US-Dollar gehandelt. Das sind etwa 12 Dollar mehr als am Vortag und der höchste Stand seit November. Damit hat der Goldpreis die tendenzielle Aufwärtsbewegung seit Beginn des Jahres fortgesetzt und in diesem Zeitraum etwa 100 Dollar zugelegt.
Der Goldpreis bewegt sich weiter in Richtung des Rekordhochs, das Ende des vergangenen Oktobers bei 2.790 Dollar erreicht worden war. "Die Stärke des Goldpreises während der vergangenen Wochen spiegelt unter anderem auch die seit November erneut zu verzeichnenden Goldkäufen der chinesischen Zentralbank wider", heißt es in einem Marktkommentar der Dekabank. Diese habe seit Ende Oktober etwa 15 Tonnen Gold gekauft, schreiben die Experten.
Den jüngsten Preisanstieg erklärten Marktbeobachter mit Aussagen des neuen US-Präsidenten Donald Trump zur Zollpolitik der größten Volkswirtschaft der Welt. Zwar hat Trump bei der Unterzeichnung von zahlreichen Dekreten zu Beginn seiner Amtszeit vorerst keine Verschärfung der Zollpolitik gegen China auf den Weg gebracht. Allerdings plant der US-Präsident die Einführung von Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf Produkte aus Kanada und Mexiko.
"Ich denke, wir werden es am 1. Februar tun", sagte Trump im Weißen Haus. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" berichtet, dass Trump zunächst keine Zölle gegen Handelspartner wie Kanada, Mexiko und auch China verhängen wolle. Er werde die Behörden stattdessen anweisen, die Handelsbeziehungen zu bewerten, hieß es.
Die Sorge, dass die Zollpläne von Trump Realität werden könnten, bremse die Risikofreude der Anleger an den Finanzmärkten, heißt es in einer Einschätzung des Handelshauses Phillip Nova in Singapur. Dies dürfte den Goldpreis weiter stützen./jkr/jha/