NEW YORK (dpa-AFX) - Beim jüngsten Erholungsversuch des Euro
Im Fokus bleibt die Handelspolitik der USA, nachdem der neue US-Präsident Donald Trump Zolldrohungen gegenüber Ländern wie China, Mexiko, Kanada, aber auch gegenüber der Europäischen Union abermals bekräftigte. Diese Drohungen hatten bereits im Wahlkampf Sorgen vor einer wieder anziehenden Inflation geweckt und dem Dollar-Kurs nach dem Wahlsieg Trumps Anfang November kräftigen Rückenwind verliehen. Der Euro war im Gegenzug unter Druck geraten.
Die Zinserwartungen hätten sich seit der Amtseinführung von Trump am Montag nun aber nicht mehr wesentlich verändert, merkten die Experten der Landesbank Helaba in ihrem Morgenkommentar an. Bezüglich der US-Notenbank Fed würden bis Ende 2025 zwei Senkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte knapp eingepreist. "Der Europäischen Zentralbank traut man mehr Zinsschritte zu und in den letzten Tagen sind hierzulande die Zinssorgen auch etwas kleiner geworden."
Mit Blick auf die US-Zolldrohungen wirft Commerzbank-Devisenexperte Ulrich Leuchtmann derweil die Frage auf, ob diese ernst gemeint oder nur Verhandlungstaktik sind. Denn schließlich sei es für die USA lebenswichtig, "dass Güter ins Land kommen, die dort nicht oder nicht in ausreichender Menge hergestellt werden." Gleichwohl: "Der jetzige US-Präsident könnte (...) einfach die Wirkungen extrem restriktiver Handelspolitik verkennen - aus Mangel an Offenheit gegenüber fachlicher Beratung, gegenüber 'Experten' allgemein."/mis/jha/