Goldpreis kurz vor Rekordhoch - Trump-Unsicherheiten treiben weiter an
LONDON (dpa-AFX) - Der Goldpreis hält vor dem Wochenende Kurs auf sein Rekordhoch. Die Feinunze (etwa 31,1 Gramm) kostete am Freitag bis zu 2.785 US-Dollar, am Morgen waren es noch 2,782 Dollar. Damit fehlten nur noch wenige Dollar bis zum Rekordhoch bei 2.790 Dollar vom Oktober.
Gold befindet sich seit Anfang des Jahres in einem stärkeren Aufwärtstrend. Jüngster Treiber ist auch die Unsicherheiten im Zuge der Geo- und Handelspolitik der neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump. Dieser droht anderen Ländern weiterhin mit hohen Zöllen auf Waren, die sie in die USA exportieren.
"Neben den geopolitischen Entwicklungen im Nahen Osten und in der Ukraine wird sich vor allem die Politik der neuen Regierung Trump auf den Goldpreis auswirken", hatte Marktexpertin Andrea Greisel von der Fürst Fugger Privatbank erst vor wenigen Tagen erklärt. Es gebe Bedenken, dass die zahlreichen politischen Entscheidungen zur Amtseinführung die Inflation und die Staatsverschuldung in den USA weiter antreiben würden. Nach Einschätzung von Greisel schwindet das Vertrauen in die finanzielle Stabilität der USA und viele Investoren würden eher auf Gold als auf Anleihen setzen.
Die Edelmetall-Experten der Commerzbank brachten jüngst einen weiteren Aspekt ein. Denn neben der Unsicherheit über die ersten Maßnahmen Trumps dürften die angekündigten Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko auch einen direkten Einfluss auf den Goldpreis haben. Denn Kanada sei laut World Gold Council der viertgrößte Prozent von Gold, das in Goldminen gefördert wird.
Hinzu kommen laut Experten Goldkäufe durch Notenbanken. "Die Stärke des Goldpreises während der vergangenen Wochen spiegelt unter anderem auch die seit November erneut zu verzeichnenden Goldkäufe der chinesischen Zentralbank wider", hieß es unlängst von den Experten der Dekabank./mis/jha/