LEIPZIG (dpa-AFX) - Der Biokraftstoffhersteller Verbio
Wie der SDax
Analysten hatten im Schnitt sowohl bei Umsatz als auch bei operativem Gewinn mit deutlich drastischeren Rückgängen gerechnet. Unter dem Strich fiel ein Verlust von 3,5 Millionen Euro an, nach einem Gewinn von 0,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Der Vorstand bestätigte die Mitte Januar gestutzte Prognose. Seitdem steht für die zwölf Monate bis Ende Juni nur noch ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im mittleren zweistelligen Millionenbereich auf dem Zettel. Zuvor lag die Prognose noch bei 120 bis 160 Millionen Euro. Bei der Nettofinanzverschuldung erwartet das Management maximal 190 Millionen Euro. Im ersten Geschäftshalbjahr habe sich das Marktumfeld für Biokraftstoffe weiter abgeschwächt, hieß es am Mittwoch.
Grund für die nach unten korrigierte Gewinnprognose waren unvorhergesehene technische Qualitätsprobleme in einer Anlage in Nevada. Zu schaffen macht Verbio zudem die zuletzt gedämpfte Entwicklung bei den vertraglich fixierten Prämien für Treibhausgasminderungen (THG).
Der Vorstand gehe "nach eingehender Prüfung davon aus, dass sich die THG-Quotenpreise für offene THG-Quotenmengen bis zum Ende des Geschäftsjahres nicht ausreichend erholen werden", hieß es Mitte Januar. Perspektivisch zeigt sich der Vorstand aber etwas optimistisch, dass sich die Erholung der THG-Quotenpreise im Verlauf des Kalenderjahres beschleunigen wird, hieß es am Mittwoch.
THG-Quoten sind für Anbieter konventioneller Kraftstoffe eine Möglichkeit, einen Teil ihrer CO2-Emissionen zu neutralisieren. Die Alternative ist der Kauf von Biokraftstoffen. Sinken die Preise für THG-Quoten, werden sie attraktiver und die Nachfrage nach den Kraftstoffen etwa von Verbio geht zurück./ngu/mne/tih