(neu: Kursplus ausgebaut, Aktie an Dax-Spitze)
HEIDELBERG (dpa-AFX) - Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials
2024 verharrte der Umsatz trotz rückläufiger Absatzmengen dank höherer Preise mit knapp 21,2 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau, wie das Dax
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) - vom Konzern RCO genannt - legte im vergangenen Jahr um 6 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro zu. Dies war so viel, wie Analysten erwartet hatten. Dazu hat vor allem ein Sparprogramm beigetragen. Heidelberg Materials will bis Ende 2026 unter anderem mit einer geringeren Klinkerproduktion, Verbesserung der Produktion und Personalabbau eine halbe Milliarde Euro jährlich einsparen.
Für das laufende Jahr erwartet der Vorstand ein bereinigtes operatives Ergebnis zwischen 3,25 und 3,55 Milliarden Euro. Analystin Elodie Rall von der US-Bank JPMorgan
Unter dem Strich blieb 2024 ein auf die Aktionäre anfallender Gewinn von knapp 1,8 Milliarden Euro nach rund 1,9 Milliarden im Vorjahr. Analyst Anthony Codling von der kanadischen Bank RBC zufolge hat der Markt zehn Prozent mehr an Gewinn erwartet. Die Abweichung hänge hauptsächlich mit Wertminderungen und Restrukturierungskosten zusammen, vor allem rund um Werksschließungen in Europa.
Für die Aktionäre gibt es trotz des Gewinnrückgangs eine gute Nachricht: "Die Dividende wird steigen", sagte Finanzchef René Aldach. Wie viel genau an die Anteilseigner je Aktie gehen soll, wird auf der Hauptversammlung im Mai entschieden. Im März wird der Vorstand bereits einen Vorschlag veröffentlichen. Analysten gehen im Schnitt von einer Dividende von 3,26 Euro aus, nach drei Euro für 2023.
Derzeit passt das Unternehmen wegen des deutlichen Absatzrückgangs bei Zement in Europa sowie der verstärkten Ausrichtung des Zementportfolios hin zu CO2-reduzierten Produkten seine Herstellung in mehreren Werken an. So wurde im Zementwerk Hannover und im nordspanischen Werk Añorga jeweils die Klinkerproduktion im Sommer eingestellt. Die französischen Werke in Beffes und Villiers-au-Bouin sollen im Oktober 2025 geschlossen werden.
Währenddessen setzt das Unternehmen weiterhin auf den nordamerikanischen Markt. "Wir werden in Nordamerika weiter wachsen, organisch, aber auch über Akquisitionen", sagte von Achten. Im vergangenen Jahr hatte Heidelberg Materials alleine in den USA fünf Unternehmen gekauft. Hinzu kam eine Firma in Kanada. Insgesamt habe das Unternehmen weltweit für Zukäufe im vergangenen Jahr 780 Millionen Euro ausgegeben, sagte Finanzchef Aldach.
Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump verfolgt nach Einschätzung von Achten eine Wachstumsagenda, die auch der Bauindustrie hilft. So kündigte jüngst Apple
Heidelberg Materials ist eines der größten Baustoffunternehmen der Welt. In Deutschland ist es nach eigenen Angaben Marktführer bei Zement und Transportbeton sowie bei Sand und Kies. Das Unternehmen mit knapp 51.000 Mitarbeitern will bis 2050 klimaneutralen Beton herstellen. Um dieses Ziel zu erreichen, baut Heidelberg Materials das Baustoffrecycling aus, auch mit Übernahmen./mne/men/mis/he