AMSTERDAM (dpa-AFX) - Der kriselnde Opel-Mutterkonzern Stellantis
Das Papier verlor in Paris 4,5 Prozent auf 12,88 Euro und befand sich damit unter den schlechtesten Werten im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Die Zahlen aus dem zweiten Halbjahr seien schwächer als gedacht ausgefallen, und der Ausblick sei gedämpft, schrieb Jefferies-Analyst Philippe Houchois nun. Patrick Hummel von der UBS wertete die Aussichten als uninspirierend.
Die um Sondereffekte bereinigte operative Gewinnmarge rutschte 2024 auf 5,5 Prozent ab, nach 12,8 Prozent im Vorjahr. Dieses Jahr peilt das Management um den Interimschef und Fiat-Erben John Elkann ebenfalls eine Marge lediglich im mittleren einstelligen Prozentbereich an - dabei unterstellt das Unternehmen, dass Zölle und Handelsregeln auf dem aktuellen Niveau bleiben. Als Dividende schlägt das Unternehmen 68 Cent je Aktie vor, weniger als halb so viel wie ein Jahr zuvor mit 1,55 Euro.
Stellantis hatte im vergangenen Jahr hart zu kämpfen. Auf dem US-Markt, auf dem der Vielmarkenkonzern (unter anderem Peugeot, Citroen, Fiat, Opel, Chrysler, Jeep, Alfa Romeo) mit großen Pickups und SUVs üblicherweise den Löwenanteil des Gewinns erzielt, standen zu viele Autos auf den Höfen der Händler. Stellantis musste die Produktion drosseln und mehr Rabatte geben, um die Bestände zu senken. Das hatte schon im Verlauf des vergangenen Jahres für schwache Ergebnisse gesorgt.
Der Umsatz fiel 2024 daher um 17 Prozent auf 156,9 Milliarden Euro. Dieses Jahr sollen die Erlöse wieder zulegen, zehn neue Modelle bringt der Konzern auf den Markt. Auch die Kassenlage soll sich wieder bessern. So ist geplant, dass dem Konzern aus dem Fahrzeuggeschäft wieder finanzielle Mittel zufließen. Vergangenes Jahr flossen 6 Milliarden Euro ab.
"2024 war für das Unternehmen ein Jahr der starken Kontraste, in dem die Ergebnisse hinter unserem Potenzial zurückblieben, aber wir haben wichtige strategische Meilensteine erreicht", sagte Verwaltungsratschef Elkann mit Blick auf neue Plattformen, die anlaufende Batterieproduktion bei Gemeinschaftsunternehmen und neue Modelle.
Die schlechte Lage auf dem US-Markt hatte den lange dominierenden Ex-Chef Carlos Tavares vergangenes Jahr den Job gekostet. Er trat im Dezember vorzeitig ab. Die Suche nach einem Nachfolger sei auf gutem Weg, hieß es nun. Sie soll im ersten Halbjahr abgeschlossen werden./men/niw/mis