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Aktien Frankfurt: Etwas tiefer - 'Zoll-Gerassel bringt keinen mehr aus der Ruhe'

27.02.2025
um 14:31 Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Neue Zoll-Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump haben am Donnerstag den deutschen Aktienmarkt etwas belastet. Viel Schaden entstand aber nicht. Nach dem starken Vortag gab der Dax am Nachmittag um 0,61 Prozent auf 22.654 Punkte nach. Tags zuvor hatte er sich seinem Rekord aus der Vorwoche von 22.935 Punkten zeitweise bis auf gut 100 Punkte genähert.

US-Präsident Trump will Zölle in Höhe von 25 Prozent für Einfuhren aus der Europäischen Union erheben - "für Autos und alle anderen Dinge". Die offizielle Bekanntgabe soll sehr bald folgen.

Die Äußerungen zeigten noch keine großen Trefferwirkungen im europäischen Handel, sagte Marktexperte Andreas Lipkow. Bei den Investoren sei eine gewisse politische Taubheit festzustellen. Man warte nun auf weitere Details und lasse sich von dem Gerassel nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn das Thema ein potenzieller Show-Stopper bleibe und nicht unterschätzt werden sollte.

Der EuroStoxx 50 verlor am vorletzten Handelstag der Woche 0,6 Prozent. Für den jüngst besonders starken deutschen MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,26 Prozent auf 28.547 Punkte nach unten, womit sich der Index wie schon in den vergangenen Tagen besser schlug als der Dax. Seit dem Wahlsieg der Union läuft der MDax dem Dax den Rang ab, weil die Hoffnung auf einen Wirtschaftsaufbruch hierzulande die Titel der von der deutschen Wirtschaft stärker abhängigen mittelgroßen Unternehmen mehr beflügelt als die bereits besser gelaufenen, global aufgestellten Aktien der Dax-Konzerne.

Rheinmetall kosteten erstmals mehr als 1.000 Euro. Am Nachmittag notierten die Titel des Rüstungskonzerns wieder knapp darunter mit einem Plus von drei Prozent. Die Kursziele der Analysten überschlagen sich. Morgan Stanley liegt nun mit 1.300 Euro ganz vorne.

"Die Welt ist nach wie vor durch eine Vielzahl an Konfliktherden gekennzeichnet, insbesondere Europa muss seine Verteidigungsfähigkeit nachhaltig ausbauen", sagte der Chef des Rüstungselektronik-Unternehmens Hensoldt , Oliver Dörre, am Donnerstag zur Vorlage vorläufiger Jahreszahlen. Die Hensoldt-Papiere erklommen ein Rekordhoch und gewannen am Nachmittag fast sechs Prozent.

Die Titel des Konsumgüterherstellers Beiersdorf gewannen nach Zahlen und der Ankündigung eines weiteren Aktienrückkaufprogramms 2,9 Prozent.

Auto-Werte litten unter den Zoll-Ankündigungen. Porsche AG und BMW büßten ziemlich hinten im Dax bis zu drei Prozent ein.

Auf den Chipindustrieausrüster Aixtron schlagen mangelnder Schwung in der Elektromobilität sowie teils schwierige Industriemärkte weiter durch. Der Konzern ringt mit einer trägen Nachfrage. Die Aixtron-Aktien verloren nach der Vorlage der Geschäftszahlen am MDax-Ende elf Prozent. Für die Titel des Lagerlogistik-Spezialisten Kion ging es nach Zahlen um 4,3 Prozent hoch.

Im SDax der kleineren Börsenwerte legten die Stammaktien des Autovermieters Sixt ebenfalls nach Zahlenvorlage um mehr als vier Prozent zu. "Der Umsatzausblick ist solide in einem schwierigen Umfeld", kommentierte der Experte Marc-Rene Tonn von Warburg Research./ajx/mis

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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