NEW YORK (dpa-AFX) - An den US-Börsen sind am Donnerstag
vorbörslich nur Technologiewerte gefragt. Anleger nehmen einen positiven Quartalsbericht von Nvidia dankend an, ohne dass dies die Risikobereitschaft stark befeuert.
Bei Standardwerten belasten neue Zollankündigungen des US-Präsidenten Donald Trump. Nach der Ankündigung von Sonderabgaben auf Einfuhren aus der Europäischen Union vom Vortag teilte Trump nun mit, dass die bislang noch ausgesetzten Zölle gegen die Nachbarländer Mexiko und Kanada sowie gegen China am 4. März in Kraft treten sollen.
Anleger machen sich mit jeder zusätzlichen Sonderabgabe Sorgen, dass die Inflation in den USA wieder angeheizt wird. Die EU kündigte eine entschiedene Antwort auf die von Trump zuletzt angekündigten, 25 Prozent hohen Abgaben an.
Die Stimmung im Technologiesektor ist nach den Nvidia-Zahlen besser, wie die 0,4 Prozent höhere Taxe des Brokers IG für den Auswahlindex Nasdaq 100
Der UBS-Marktbeobachter Mark Haefele rechnet vorerst mit anhaltender Volatilität an den Börsen. Neben den wirtschaftlichen Unsicherheiten erwähnte er die Zollstreitigkeiten und geopolitische Konflikte als Ursachen, während Nvidia auf der anderen Seite zeige, dass die lange Zeit an den New Yorker Börsen maßgebliche Fantasie für Künstliche Intelligenz (KI) intakt bleibe.
Neben Unternehmenszahlen müssen Anleger am Donnerstag auch eine Reihe von Konjunkturdaten auf Hinweise abklopfen. Besser als erwartet fielen die Auftragseingänge für langlebige Güter aus, woraus Ulrich Wortberg von der Helaba folgerte, dass dies der Notenbank in die Hände spielt, die es mit weiteren Zinssenkungen nicht eilig habe. "Die Zinssenkungserwartungen dürften aber kaum gedämpft werden", ergänzte er, weil die zeitgleich veröffentlichten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend deutlich gestiegen waren.
Die Geschäftszahlen helfen den 2025 bislang schwach gelaufenen Aktien von Nvidia
Laut dem UBS-Experten Timothy Arcuri sind die Nvidia-Resultate gut genug, damit sich die KI-Debatte weiter in eine positive Richtung bewegt. Neben den Zahlen übertraf auch die Prognose für das laufende Quartal die Erwartungen. Zuletzt hatte der chinesische Anbieter Deepseek noch Bedenken angeheizt, dass effizientere KI-Lösungen mit weniger Rechenleistung klarkommen. Laut dem UBS-Experten Haefele untermauern die Ergebnisse weitere Wachstumschancen.
Die Berichtssaison machte auch über Nvidia hinaus Schlagzeilen. Aus dem Dow fielen die Aktien des Softwarekonzerns Salesforce
Besser sah es in der Softwarebranche bei Snowflake
Um etwa zehn Prozent bergab ging es dagegen bei Ebay
Erholung um etwa fünf Prozent war angesagt bei Applovin