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Ölpreise geben weiter nach - US-Zollpolitik belastet

04.03.2025
um 11:23 Uhr

NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag an den schwachen Wochenauftakt angeknüpft. Wegen der aggressiven Zollpolitik der neuen US-Regierung sorgen sich Anleger um die Weltwirtschaft und einen Rückgang der Nachfrage nach Rohöl. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April kostete 70,57 US-Dollar. Das waren 1,05 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 84 Cent auf 67,53 Dollar.

Seit Beginn der Woche hat sich Brent-Öl aus der Nordsee um mehr als zwei Dollar je Barrel verbilligt. Zuletzt sind am Markt Nachfragesorgen stärker in den Vordergrund gerückt, nachdem laut US-Medien die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle für Waren aus Mexiko und Kanada in Kraft getreten sind. Zudem hat Trump per Dekret angeordnet, die im Februar angeordneten Importzölle auf Waren aus China zu verdoppeln.

"Es droht nun ein Handelskrieg mit ungewissen Folgen für die Weltwirtschaft", sagte Michael Pfister, Analyst bei der Commerzbank. Die Zölle dürften jedoch nicht nur Kanada, Mexiko und China treffen. Nach Einschätzung von Pfister dürften auch die USA darunter leiden.

Während sich die Anleger zunehmend Sorgen um die Nachfrage machen, wird am Markt gleichzeitig auch auf ein höheres Angebot spekuliert. Zu Beginn der Woche hatte der Wirtschaftsdienst Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, dass der Ölverbund Opec+ möglicherweise ein Ende der Förderkürzung erwäge. Demnach soll die Beschränkung, die zuvor mehrfach verlängert worden war, im April teilweise auslaufen./jkr/jsl/mis