NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aktie des von Elon Musk geführten Elektroautobauers Tesla
Musk war im US-Wahlkampf zu einem engen Verbündeten des letztlich siegreichen Republikaners Donald Trump geworden. Nach dessen Triumph bei der Präsidentenwahl ging es für die Tesla-Aktie steil aufwärts. Auf dem Höhepunkt Mitte Dezember war sie rund doppelt so viel Wert wie am Wahltag am 4. November. Danach setzte eine Talfahrt ein, die zuletzt steiler wurde.
Trump behauptete nach dem Kurssturz, "radikale linke Wahnsinnige" würden Tesla boykottieren, um Musk zu schaden. Er werde gleich am Dienstag ein Tesla-Auto kaufen, als Zeichen der Unterstützung für den "großen Amerikaner" Musk, verkündete der US-Präsident über die Online-Plattform Truth Social.
Investoren sahen über schwächere Zahlen hinweg
Tesla hatte das Jahr 2024 mit dem ersten Rückgang der Auslieferungen seit mehr als einem Jahrzehnt abgeschlossen, obwohl Musk zuvor ein Plus in Aussicht gestellt hatte. Der Tech-Milliardär lockt Anleger aber mit der Aussicht auf große Geschäfte mit selbstfahrenden Autos und humanoiden Robotern. Obwohl es in beiden Bereichen nicht ausgemacht ist, dass Tesla erfolgreich sein kann, sehen Anleger bisher über die Probleme im aktuellen Geschäft hinweg und bewerten die Firma viel höher als andere Autobauer.
Mitte Dezember war Tesla mit einem Kurs von rund 480 Dollar mehr als 1,5 Billionen Dollar wert. Jetzt fiel der Börsenwert beim Kurs von gut 222 Dollar auf rund 715 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Der US-Autoriese Ford
Musks Vermögen hängt am Tesla-Kurs
Auch für Musk persönlich könnte ein deutlicher Rückgang beim Tesla-Aktienkurs zum Problem werden. Der Tech-Milliardär ist bekannt dafür, Kredite mit seinen Tesla-Aktien zu besichern, die ihn zumindest auf dem Papier zum mit Abstand reichsten Menschen der Welt machen. Bei solchen Geschäften muss man oft Sicherheiten nachschießen, wenn der Kurs unter bestimmte Grenzwerte fällt. Der Finanzdienst Bloomberg schätzt Musks Vermögen aktuell immer noch auf gut 300 Milliarden Dollar.
Musks Nähe zu Trump trieb Aktienkurs hoch
Nach der Wahl gingen einige Marktbeobachter davon aus, dass Musks Nähe zum US-Präsidenten Vorteile für Tesla bringen könnte. Trump machte ihn zum Kostensenker im Auftrag der US-Regierung und gab ihm weitreichende Vollmachten. Der Präsident versicherte, dass man dabei keine Interessenkonflikte zulassen werde.
Unter anderem steht Teslas Assistenzsystem Autopilot nach Unfällen im Visier mehrerer Untersuchungen der Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA. Die Behörde würde auch eine Schlüsselrolle für eine Zulassung der von Musk in Aussicht gestellten selbstfahrenden Robotaxis spielen. Er will bei den autonom fahrenden Wagen auf die teureren Laser-Radare verzichten und allein auf Kameras setzen. Laser-Radare sind aus Sicht vieler Experten aber unverzichtbar, damit selbstfahrende Autos sicher im Straßenverkehr unterwegs sein können. Auch die Google-Schwesterfirma