(Neu: Analyst Baader Bank, Kursrutsch)
KASSEL (dpa-AFX) - Der Düngemittelhersteller K+S
Beim Ausblick werde am oberen Ende der Bandbreite ausgehend vom Niveau von Mitte Februar eine weitere spürbare Preiserholung für Kaliumchlorid in Brasilien erwartet, die auch in andere Absatzmärkte sowie Produktgruppen ausstrahlt und über das gesamte zweite Halbjahr gehalten werden kann, so K+S weiter. Zudem werde eine Absatzmenge im Kundensegment Landwirtschaft von 7,7 Millionen Tonnen angenommen. Das wäre noch etwas mehr als die 7,6 Millionen Tonnen des Jahres 2024.
Sollten die Preise für Kaliumchlorid in Brasilien aber im Jahresdurchschnitt auf dem Niveau von Ende 2024 liegen, könnte sich bei einer Absatzmenge von 7,5 Millionen Tonnen im Kundensegment Landwirtschaft ein operatives Ergebnis am unteren Ende der Bandbreite ergeben.
Wenngleich die mittleren Analystenschätzungen für 2025 nun etwas Luft nach oben haben dürften, könnten sich einige Investoren mehr erhofft haben beim Geschäftsausblick, schrieb Analyst Konstantin Wiechert von der Baader Bank in einer ersten Reaktion. Er verwies zudem auf die Entwicklung der Energiekosten, die eine gewisse Vorsicht notwendig machten.
Die Aktien von K+S waren am Vormittag denn auch mit einem Minus von rund sechs Prozent auf 13,26 Euro der größte Verlierer im Index der mittelgroßen Börsenwerte, dem MDax
2024 sank der operative Gewinn bei einem Umsatzrückgang um rund fünf Prozent auf 3,7 Milliarden Euro um gut ein Fünftel auf 558 Millionen Euro. Damit übertraf das Unternehmen die Analystenschätzung sowie das eigene, im Herbst in der Tendenz reduzierte Ziel. Der Grund waren damals Produktionsengpässe, vor allem wegen einer überdurchschnittlich hohen Krankenquote unter den Bergleuten - ein Problem, mit dem viele Unternehmen nach der Corona-Pandemie phasenweise konfrontiert waren.
"Unsere Stärke liegt im Verbund unserer Kali-Standorte auf beiden Seiten des Atlantiks wie auch in unserem europäischen Salzgeschäft", sagte Lohr laut Mitteilung. "Mit unserer globalen Aufstellung und unseren Spezialitäten haben wir gezeigt, dass wir unsere nachhaltige Transformation auch unter herausfordernden Rahmenbedingungen aus eigener Kraft stemmen können." Für Lohr ist es die letzte Präsentation von Jahreszahlen. Er wird mit Ablauf des Mai das Ruder an den aktuellen Finanzvorstand Christian Meyer übergeben.
Im vergangenen Jahr stützten in der Sparte Landwirtschaft gute Geschäfte mit gewinnträchtigeren Düngemittelspezialitäten den Konzern, wenngleich das einen Preisrückgang bei Standardware nicht vollständig kompensieren konnte. Im zweiten Geschäftsbereich Industrie, der Produkte für die Chemie-, Industrie- und Pharmabranche herstellt, konnte K+S den Umsatz fast stabil halten.
Der auch für die Dividende wichtige bereinigte freie Finanzmittelfluss sank 2024 von 311 Millionen Euro auf 62 Millionen Euro. Der Rückgang basiert vor allem auf Kosten für den fortgesetzten Produktionshochlauf im kanadischen Werk Bethune sowie auf Investitionen in das Projekt "Werra 2060".
Das Projekt soll die Laufzeit des thüringisch-hessischen Verbundwerkes verlängern. Zudem möchte K+S mehr gewinnträchtigere Spezialprodukte herstellen und die Menge von Produktionsabwässern senken. Das Projekt verläuft weiterhin nach Plan, so Lohr. Dafür wird das K+S-Werk Werra in Philippsthal auch bis Mitte der 2030er Jahre an das Höchstspannungsnetz angeschlossen - bisher verfügt der Standort lediglich über eine 110-kV-Hochspannungsleitung. "Auf diese Weise schaffen wir die infrastrukturelle Voraussetzung, damit der Bergbau in Hessen eine Zukunft hat", hatte Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) im Januar erklärt./mis/jsl/zb/stk