FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach teils drastischen Kursverlusten am Vortag haben sich die Aktien von Daimler Truck
Damit zeichnet sich für Daimler Truck ein Wochenverlust von fast zehn Prozent ab. Seit Jahresbeginn stehen die Aktien allerdings noch rund acht Prozent im Plus. Sorgen mit Blick auf die US-Emissionsgrenzen hatten die Papiere am Donnerstag um bis zu 15 Prozent einbrechen lassen. Von ihrem Tagestief bei 34,84 Euro konnten sie sich aber spürbar erholen und gingen rund 4,5 Prozent tiefer aus dem Handel. Der Aufwärtstrend seit September 2024 ist dennoch zunächst unterbrochen.
Nach einem Gewinnrückgang im vergangenen Jahr will Daimler Truck 2025 wieder mehr Geld im Tagesgeschäft verdienen. Der Auftragseingang im Schlussquartal macht zudem Hoffnung auf einen steigenden Absatz. Der Nutzfahrzeughersteller erwartet den europäischen Markt aber weiterhin schwach. Ein Sparprogramm in Europa soll die Kosten bis 2030 um über eine Milliarde Euro drücken. JPMorgan-Analyst Jose Asumendi attestierte dem im Dax
Der Barmittelzufluss im vergangenen Quartal habe die Erwartungen sogar deutlich übertroffen, schrieb Analyst Nick Housden von der kanadischen Bank RBC. Der Ausblick auf das Industriegeschäft entspreche indes den Erwartungen. Auch Goldman-Sachs-Analystin Daniela Costa sprach von einem weitgehend erwartungsgemäßen Ausblick, weshalb sie an den Konsensschätzungen für das laufende Jahr kaum Änderungen erwarte.
Angesichts des schwächelnden europäischen Markts konnte sich Daimler Truck bisher immerhin auf das brummende Lkw-Geschäft in Nordamerika verlassen. Trotz eines kleinen Absatzrückgangs verdiente der Nutzfahrzeughersteller dort im vergangenen Jahr mehr und steigerte die Profitabilität. Mit Blick auf die Zölle zwischen den USA, Mexiko und Kanada droht nun aber Ungemach.
UBS-Analyst Hemal Bhundia schätzt, dass die Nordamerika-Sparte von Daimler Truck rund drei Viertel ihrer Trucks in Mexiko fertigt. Wie sich Daimler bei möglichen Zöllen schlage, hänge davon ab, wie stark der Konzern die Produktion in den USA ausweiten könne. Er erhofft sich weitere Informationen im Rahmen der anstehenden Telefonkonferenz - auch zur Auftragsentwicklung.
Derweil überprüft der von US-Präsident Trump eingesetzt neue Chef der US-Umweltbehörde EPA zahlreiche Regelungen der Vorgängerregierungen - darunter auch die Emissionsgrenzen für Lkw. Anleger hatten darauf gesetzt, dass die schärferen Vorschriften für den Schadstoffausstoß zu vorgezogenen Käufen neuer Lkw führen werden. Dieses Kaufargument steht nun auf der Kippe.
Analyst Shaqeal Kirunda von Morgan Stanley sieht den politischen Rückenwind daraufhin in Gefahr. Und er stellte klar, dass die US-Emissionsstory Kern seines Branchenoptimismus sei. Jefferies-Analyst Michael Aspinall sieht einen Rückschlag bei der Emissionsthematik dagegen als Kaufgelegenheit. Seine positive Einschätzung des Konjunkturzyklus habe nie auf Vorabkäufen gefußt, die jetzt vielleicht nicht stattfinden. Er habe dabei stets auf eine Wende im Frachtzyklus gesetzt./niw/jsl/stk