WERNAU/WETZLAR (dpa-AFX) - Nach einem Umsatzminus rechnet die Gebäudetechnik-Tochter von Bosch erneut mit einem schwierigen Jahr. "Das Marktumfeld ist geprägt von allgemeiner makroökonomischer und politischer Unsicherheit und letztendlich von Stagnation", sagte Spartenchef Jan Brockmann der Deutschen Presse-Agentur. Bis dato gebe es keinen Grund, anzunehmen, dass sich das Geschäft in diesem Jahr deutlich von 2024 unterscheiden werde. "Wir gehen davon aus, dass ab 2026 wieder Wachstum möglich ist."
Im vergangenen Jahr hat die Bosch Home Comfort Group mit Verwaltungssitz in Wetzlar einem Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Der Erlös lag demnach bei 4,4 Milliarden Euro - und damit 12,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Grund dafür sei unter anderem die niedrige Konsum- und Investitionsstimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher. 2023 hatte außerdem der Wärmepumpen-Boom nach dem russischen Angriff auf die Ukraine das Geschäft getrieben.
Die Bosch-Tochter schrumpfte Brockmann zufolge aber weniger stark als die gesamte Branche: "Konkret ist der europäische Heizungsmarkt um 25 Prozent im Wert gefallen, bei Wärmepumpen sind es 34 Prozent", sagte er. In diesem Umfeld habe man sich stark geschlagen und Marktanteile gewonnen. Zum Ergebnis oder den Verkaufszahlen machte das Unternehmen, das früher Bosch Thermotechnik hieß, keine konkreten Angaben. "Wir haben aber deutlich positiv zum Bosch-Ergebnis beigetragen", sagte Brockmann.
Weiterer Stellenabbau 2025?
Die angespannte Situation hatte - wie in anderen Bosch-Geschäftsbereichen auch - Folgen für die Beschäftigten: Die Mitarbeiterzahl sank um mehr als fünf Prozent. Ende 2024 beschäftigte die Bosch-Tochter rund 13.800 Menschen. Ein Jahr zuvor waren es noch 14.600.
Brockmann sagte: "Wir nutzen alle Flexibilitätsprogramme, die wir haben, oder Lösungen, die auf beidseitigem Einvernehmen basieren". Man habe jedoch im Vergleich zur Umsatzentwicklung unterproportional angepasst. Im Wesentlichen habe man die Fluktuation genutzt und befristete Verträge auslaufen lassen. "Angesichts der wirtschaftlichen Lage kann es auch 2025 dazu kommen, dass entsprechende Programme erforderlich sind."
Milliardenübernahme auf Kurs
Derweil ist die milliardenschwere Übernahme von Teilen des Gebäudetechnik-Konzerns Johnson Controls